hier: Stellungnahme zur RVR Raumanalyse
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss
für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung billigt die
Stellungnahme der Verwaltung.
Sachdarstellung:
Der
Regionalverband Ruhr (RVR) hat einen „Masterplan Raum- und Siedlungsstruktur –
Raumanalyse“ unter Einbeziehung der Kommunen erarbeitet. Der RVR
Planungsausschuss hat diesen Entwurf am 15.03.2011 zur Kenntnis genommen und
das Verfahren, den Entwurf den Mitgliedskommunen u. a. zur Stellungnahme
vorzulegen mit folgender Sachdarstellung eingeleitet:
„1 Ziele und Inhalte
Durch
die Verwaltungsstrukturreformen der 1970er Jahre wurde die Regionalplanung für
das funktional hoch verflochtene Ruhrgebiet
auf die drei Regierungsbezirke Arnsberg, Düsseldorf und Münster übertragen. Seitdem beschränkte sich
die Analyse der Strukturen und Entwicklungsprozesse auf Teilräume des
Verbandsgebietes. Das hat dazu geführt, dass es seit über 30 Jahren keine zusammenhängende und aus planerischer Perspektive
erforderliche Betrachtung des
Verbandsgebietes mehr gegeben hat. Ziel der ‚Analyse der Raum- und
Siedlungsstruktur’ ist es daher, die Region als Ganzes in den Blick zu nehmen
und eine Beschreibung und Analyse
ausgewählter wirtschaftlicher, sozialer, demographischer und räumlicher
Prozesse und Strukturen vorzunehmen.
Die Raumanalyse sollte ursprünglich in einen Masterplan
zur Raum- und Siedlungsstruktur übergehen. Im
Beteiligungsprozess mit dem Kommunen und Kreisen wurde aber verabredet, die Bausteine
Analyse, Bewertung und Schlussfolgerungen sowie Ziele und Strategien zu trennen.
Die Raumanalyse erfüllt für den RVR mehrere Funktionen:
sie ist eine analytische Grundlage für weitere informelle Planungen
sowie teilregionale und/oder sektorale Entwicklungskonzepte; sie stellt eine
analytische Basis für den Ideenwettbewerb Zukunft Ruhr dar; sie dient dem RVR
als eine Beurteilungsgrundlage in seiner
Rolle als Träger öffentlicher Belange und gibt der Regionalplanung eine analytische Grundlage zur
Beurteilung regionaler Strukturen und räumlicher Entwicklungen.
Um diesen
vielfältigen Zielsetzungen gerecht zu werden, erfolgt in der ‚Analyse der Raum-
und Siedlungsstruktur’ eine breit angelegte Betrachtung folgender Themen:
» Bevölkerungsentwicklung und -vorausberechnung
» Wirtschaftliche Entwicklung
» Flächennutzung und Flächenwandel
» Ausgewählte Naturpotenziale und Aspekte des
Freiraumschutzes
» Verflechtungen im Verbandsgebiet
» Städtesystem
» Regional Governance
Die ‚Analyse der Raum- und Siedlungsstruktur’ verzichtet
bewusst auf Wertungen, planerische Zielaussagen
oder Handlungsempfehlungen. Diese werden im Laufe eines auf Dauer angelegten Diskussionsprozesses gemeinsam mit relevanten
Akteuren der Region entwickelt und fliessen in verschiedener Form in die
weiteren formellen und informellen Planungen des RVR
ein. Die vorliegende Raumanalyse bietet hierfür eine erste Grundlage.
Die Raumanalyse will und kann auf Grund ihres
Übersichtscharakters nicht alle Aspekte der Raum- und
Siedlungsstruktur erschöpfend erschließen. Insbesondere können die für formelle
Planungen notwendigen Fachbeiträge nicht ersetzt
werden. So werden im Rahmen der Erarbeitung des
Regionalplans Ruhr u.a. zu den Themen Natur und Landschaft, Kulturlandschaft, Grundwasser- und Hochwasserschutz,
Forst- und Landwirtschaft, Klima Fachbeiträge und fachliche Stellungnahmen von
den zuständigen Fachstellen erarbeitet. Sie enthalten die Grundlagen und
Anforderungen an die Planung.
Die
vorliegende Analyse ersetzt auch nicht Planungen, die im Zuständigkeitsbereich
anderer Fachbehörden liegen. Dies ist
insbesondere im Bereich Verkehr der Fall, wo mit der Integrierten
Gesamtverkehrsplanung ein abgestimmtes Planwerk des Landes vorliegt, das in die
planerische Abwägung bzw.
zeichnerische Darstellung des Regionalplans einfließt und im Rahmen der formellen
Planung zu berücksichtigen ist. Daher wurde auf eine detaillierte Analyse von
Verkehrsinfrastrukturen verzichtet.
Das Kapitel Freiraum konzentriert sich auf eine
grundlegende Analyse ausgewählter Naturpotenziale und Instrumente
des Freiraumschutzes. So wird eine Überschneidung mit dem vom Umweltausschuss des RVR beauftragten
„Freiraumkonzept Metropole Ruhr“ vermieden, das eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Potenzialen der
Freiraumentwicklung vornimmt. Das
Freiraumkonzept soll dabei die Ziele und Maßnahmen der verschiedenen kommunalen, teilregionalen und regionalen
Freiraumkonzepte vernetzen und soweit notwendig ergänzen sowie in eine
nach außen vermarktbare Gesamtstrategie zur Freiraumentwicklung überführen.
2
Erarbeitungsprozess
Im
Sinne eines auf Dialog und Kommunikation angelegten Prozesses, wurde die
‚Analyse der Raum- und Siedlungsstruktur’ im
Dialog mit Akteuren der räumlichen Planung in der Region erstellt. Hierzu wurde nach Vorgesprächen mit den
Planungsverantwortlichen der Region eine Arbeitsgruppe installiert, in der seit Frühjahr 2010 Inhalte und
Prozessplanung diskutiert und im Grundsatz abgestimmt wurden.
Die Arbeitsgruppe repräsentiert die mit der Planung
befassten Vertreter der Kommunen der Region und
setzt sich aus je einem Vertreter pro kreisfreier Stadt und aus drei Vertretern
der Kreise und kreisangehörigen Kommunen zusammen. Die
vier Kreisverwaltungen übernehmen Bündelungs-
und Abstimmungsfunktion für die kreisangehörigen Kommunen. Die Mitglieder stimmen sich innerhalb ihrer Kommunen ab. Zur Sitzung der
Arbeitsgruppe am 25.01.2011 wurden erstmalig auch
Vertreter der beratenden Mitglieder der Verbandsversammlung des RVR (Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern,
Landwirtschaftskammer, Gewerkschaften, Sportverbände,
Kulturverbände, anerkannte Naturschutzverbände und kommunale
Gleichstellungsstellen) eingeladen.
Den Sitzungen der Arbeitsgruppe gehen intensive
Abstimmungsprozesse in den Gremien der Städteregion 2030 sowie in den
Netzwerken der Planer und der Wirtschaftsförderer der Kreise voraus. Insgesamt fanden seit Januar 2010 sechs
Sitzungen der Arbeitsgruppe beim RVR in Essen statt. Der inhaltliche
Impuls erfolgte jeweils durch die Bereitstellung der Textentwürfe zu den einzelnen Kapiteln seitens des RVR. Die
mündlich und schriftlich vorgebrachten Anregungen und Anmerkungen, die
Hinweise auf die Intensität und Bandbreite der Diskussion geben sowie die verschiedenen Sichtweisen der
kommunalen Akteure widerspiegeln, wurden dokumentiert und in Form einer Synopse aufbereitet und den Mitgliedern
der Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt.
3
Weiteres Vorgehen
Der Entwurf der ‚Analyse der Raum- und Siedlungsstruktur’
soll nun den Städten und Gemeinden, den Kreisen
und den beratenden Mitgliedern der Verbandsversammlung vorgelegt werden, um in einem erweiterten Beteiligungsprozess
weitere Anregungen und Anmerkungen einzuholen.
Hierzu wird den Beteiligten bis zum 03.07.2011 Gelegenheit gegeben. Nachdem die
daraufhin eingegangenen Anmerkungen und Anregungen geprüft und
eingearbeitet wurden, soll die ‚Analyse der
Raum- und Siedlungsstruktur’ dem Planungsausschuss am 20.09.2011 und der Verbandsversammlung
in seiner Sitzung am 10.10.2011 zur Beratung vorgelegt werden.
Zeitgleich zu diesem Prozess wird auch eine Evaluation des
bisherigen Erarbeitungs- und Beteiligungsverfahrens vorgenommen werden
müssen und die Frage nach optimierten Formen der Zusammenarbeit und der
regionalen Kooperation neu zu diskutieren sein.
Eine inhaltliche Auseinandersetzung, die
Bewertung der Analyseergebnisse sowie die Ableitung von Herausforderungen der Regionalentwicklung, sollen im regionalen
Dialog entwickelt werden. Eine
Verknüpfung mit der Erarbeitung des Regionalplans Ruhr und der Vorbereitung des
Ideenwettbewerbs Zukunft Ruhr wird
dabei angestrebt. Hierzu wird der Bereich Planung im vierten Quartal 2011 zu
einem regionalen Diskurs einladen.“
Da der Entwurf der Raumanalyse erhebliche Datenmengen beinhaltet, ist
den Fraktionen eine CD-ROM zugeleitet worden, auf der die Daten der Raumanalyse
im Detail nachgelesen werden können. Die Kommunen sind aufgefordert worden,
eine schriftliche Stellungnahme bis zum 03.07.2011 abzugeben.
In seinem Anschreiben weist der RVR auf das auch in dem Vorlagentext
geplante Vorgehen hin:
- Prüfung und ggf.
Einarbeitung der Anmerkungen und Anregungen
- 20.09.2011
Beschlussfassung RVR Planungsausschuss
- 10.10.2011
Beschlussfassung RVR Verbandsversammlung
- Einladung des
RVR-Bereiches Planung zu einem regionalen Diskurs zur Fortführung des
begonnenen Prozesses
Die
Raumanalyse verzichtet bewusst auf Wertungen. Sie erfüllt für den RVR die
folgenden Funktionen.
- Analytische Grundlage für weitere
informelle Planungen und Konzepte
- Analytische Basis für den
Ideenwettbewerb „Zukunft Ruhr“, dessen Ergebnisse in den
neuaufzustellenden Regionalplan einfließen sollen (Anmerkung: die
Erarbeitung des Regionalplanes beginnt Anfang Mai 2011)
- Beteiligungshilfe für den RVR als
Träger öffentlicher Belange
- In der Regionalplanung analytische
Grundlage zur Beurteilung regionaler Strukturen und Entwicklungen
Vertreter der
kreisfreien Städte und Kreise (inkl. zwei kreisangehörige Kommunen/Kreis) haben
in einer begleitenden Arbeitsgruppe zu den Entwürfen der Raumanalyse mehrmals
mündlich und schriftlich u. a. fachliche Hinweise sowie Kritikpunkte
vorgetragen. Aufgrund des nun vorliegenden Entwurfs muss davon ausgegangen
werden, dass der RVR keine Überarbeitung oder Neubearbeitung einzelner Kapitel
oder inhaltliche Ergänzung beabsichtigt. Aus Sicht der Stadt Bergkamen und auch
der anderen Gemeinden des Kreises Unna wurden wesentliche Aspekte bisher nicht
aufgenommen (z. B. Verkehr und stärkere Gewichtung des Aspektes
„Kohlerückzug“).
Bereits für
die letzte Entwurfsfassung haben die kreisfreien Städte und Kreise eine
gemeinsame Stellungnahme erarbeitet, die um regions-/ortsspezifische Aspekte
jeweils von der Kommune ergänzt wurden. Dies ist auch für diese Entwurfsfassung
vereinbart.
Auf der Ebene
des Kreises Unna war und ist das Vorgehen sowie die Stellungnahme mit den
kreisangehörigen Städten und Gemeinden abgestimmt.
Aufgrund der
o. g. Erfahrungen beinhalten sowohl die gemeinsame Stellungnahme der
kreisfreien Städte und Kreise (Anlage 1)
als auch die ergänzende Stellungnahme des Kreises Unna (Anlage 2) nur grundsätzliche Aspekte.
Der Entwurf
ist wie oben dargestellt aufgrund des Datenumfangs auf einer CD zur Verfügung
gestellt. Zur Groborientierung ist das Inhaltsverzeichnis der Anlage 3 zu entnehmen.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1.
Das Deckblatt
2.
Die Sachdarstellung und der Beschlussvorschlag
3.
3 Anlagen
Der
Bürgermeister In
Vertretung Dr.-Ing.
Peters Techn.
Beigeordneter |
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Amtsleiter Boden |
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