Beschlussvorschlag:
- Der
Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung
nimmt den Bericht zur Kenntnis.
- Er
begrüßt, dass form- und fristgerecht ein Förderantrag für 2011 gestellt
wurde.
- Die Verwaltung wird beauftragt, den modifizierten Rahmenplan für die weitere Planung zu Grunde zu legen.
Sachdarstellung:
In seiner
Sitzung am 02.02.2010 hat der Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel
und Wirtschaftsförderung die Kosten-Nutzen-Analyse zur Wasserstadt Aden von MR,
Büro für Regionalberatung aus Bremen, zur Kenntnis genommen und die Verwaltung
/ Projektgesellschaft Haus Aden beauftragt, die KNA mit einer gesonderten
Stellungnahme den Fördergebern zur Kenntnis zu geben. Diese Unterlagen und eine
Stellungnahme des Landrates des Kreises Unna und der WFG wurden am 08.02.2010
der Bezirksregierung Arnsberg und dem Land übersandt.
In einer
Besprechung im Mai d. J. hatten Stadt, RAG MI und PGHA die Möglichkeit, ihre
Position zur KNA mit den zuständigen Ministerien und der Bezirksregierung zu
erörtern. Im Ergebnis soll das Volumen der Wasserstadt Aden reduziert werden,
um eine Großprojektanmeldung (für Projekte über 50 Mio. € Gesamtkosten) zu
vermeiden und das finanzielle Risiko für den Eigenanteil der Stadt zu
minimieren. Darüber hinaus wurden vom Land eine Die Ergebnisse hierzu werden im
Rahmen des weiteren Verfahrens dem Rat der Stadt Bergkamen zur Abwägung
vorgelegtsikobeteiligung des Eigentümers und ergänzende Untersuchungen als
Entscheidungshilfe zur Prüfung der Förderfähigkeit der Wasserstadt Aden
verlangt.
Auf Grundlage
neuer externer Kurzgutachten zum Bodenmanagement und zum Baustein Gewerbe /
wissensbasierte Dienstleistungen und nach Rückkopplung mit den wichtigsten an
der Planung der Wasserstadt Aden beteiligten Planungsbüros wurde das
Rahmenkonzept überarbeitet.
Ziel ist es,
das Kostenvolumen unter Beibehaltung der im Folgenden aufgeführten
Qualitätsziele des Leitplanes zu reduzieren:
-
Die
Wasserstadt Aden ist ein neues Stadtquartier mit den Funktionen Wohnen,
Arbeiten und Freizeit /Tourismus. An dieser Funktionsmischung soll festgehalten
werden.
-
Mit der
Wasserstadt Aden werden hochwertige Wohnangebote am Wasser entwickelt zur
funktionalen Stärkung des Ballungsrandes und zur Verbesserung des Images der
Metropole Ruhr.
-
Der Adensee
ist beschiffbar. Damit ist die Wasserstadt Aden das einzige Wasserlagenprojekt
in der Metropole Ruhr, in dem Grundstücke nicht nur vom Land, sondern auch vom
Wasser aus erschlossen werden. Gerade für dieses Angebotssegment liegen auch
die meisten Grundstücksanfragen vor. Dieses Alleinstellungsmerkmal soll
erhalten bleiben.
-
Auf dem
Adensee sind schwimmende Häuser geplant. Auch dieses Angebot ist in der
Metropole Ruhr einmalig und soll nicht aufgegeben werden.
-
Die
überwiegende Mehrzahl aller Wohngrundstücke hat einen unmittelbaren
Wasserbezug. An diesem Planungsziel wird auch im neuen Rahmenkonzept
festgehalten.
-
Die
Geländemodellierung durch ein intelligentes Bodenmanagement, mit Verbleib aller
Bodenmassen am Standort, soll eine attraktive Folgenutzung ermöglichen. Das
Büro TABERG hat belegt, dass die Aufbereitung der Fläche für eine höherwertige
Nutzung unter Beibehaltung des heutigen Geländeniveaus weitaus teurer ist und
damit keine wirtschaftliche Lösung darstellt.
-
Ein
touristisches Angebot soll fester
Bestandteil der Wasserstadt Aden bleiben.
-
Am
Adenboulevard wird ein hochwertiges Flächenangebot für die Ansiedlung
wissensbasierter Dienstleistungsunternehmen geschaffen. In einem entsprechenden
Kurzgutachten, das das Büro für Regionalanalyse, BFR erstellt hat, wird
dargelegt, dass dieses Angebot von besonderer Bedeutung für die regionale
Wirtschaft sein wird. Aufgrund der vorhandenen Wirtschaftsstruktur mit
vergleichsweise hohem Anteil forschungsintensiver Branchen im Kreis Unna und
damit auch in Bergkamen, ergeben sich ein hoher Bedarf und ein erhebliches
Potenzial an Arbeitsplätzen im Bereich wissensbasierter Dienstleistungen.
Auf dieser
Grundlage werden nunmehr zwei wesentliche Änderungen im Rahmenplan
vorgeschlagen:
- Verzicht auf eine Gracht
- Aufgabe des Tauchsportzentrums als
öffentliche Investition.
Der neue
Rahmenplan sieht nur noch eine Gracht – statt zwei – vor. Die Grachtstraße
einschließlich der Grachtpromenade für den Fuß- und Radverkehr wird nunmehr auf
der Südseite der Gracht geführt. Sie dient gleichzeitig der verkehrlichen
Erschließung von Wohnbaugrundstücken, die eine direkte Sichtbeziehung zur
Gracht und eine hochwertige Südausrichtung haben. Den westlichen Auftakt in die
Wasserstadt stellen Grundstücke mit einer Nutzungsmischung von Wohnen und
Arbeiten dar, die sich um eine dreieckige Wasserfläche gruppieren.
Die Anbindung
der Grachtstraße an das örtliche Straßennetz erfolgt nunmehr im Bereich der
Kreisstraße / K 16 in Höhe der Anbindung des Heiler Kirchweges.
Die Flächen im
Bereich der ehemaligen Untergracht ergänzen den Adenpark, der eine grüne
Verbindung zum Ortsteil Oberaden herstellt.
Der Adensee
behält seine ursprüngliche Größe bei. Auch die Lage der Zufahrt zum
Datteln-Hamm-Kanal ist unverändert. Allerdings wird auf das Tauchsportbecken
verzichtet. Die Aufgabe des Tauchsports als öffentliche Investition wird
insbesondere vor dem Hintergrund vorgeschlagen, dass der Fördergeber keine
Möglichkeit für eine öffentliche Förderung gesehen hat.
Gegen die
Veränderung der Wasserflächen bestehen aus Sicht des Fachgutachters für die
Wassertechnik keine Bedenken.
Den östlichen
Auftakt in die Wasserstadt bildet nunmehr die Seebühne, die bis zum Ufer des
Adensees geführt wird. Im Norden und Süden ist ein baulicher Abschluss dieses
Platzes geplant. Hier ist das Grundstück für ein Hotel mit Therme in
städtebaulich attraktiver Lage vorgesehen. Das Grundstück befindet sich
allerdings nicht mehr auf einer Halbinsel im Wasser, hat aber aufgrund der Lage
an See und Datteln-Hamm-Kanal dennoch unmittelbaren Wasserbezug. Aufgrund des
neuen Zuschnitts sind Veränderungen, Erweiterungen usw. im Laufe der Zeit sogar
besser möglich als im ursprünglichen Konzept. Auch die Realisierung eines
Tauchsportzentrums als Privatinvestition ist in dieser Lage möglich.
Der Ostbereich
des Adensees bleibt somit Nukleus der wasserbezogenen Freizeitaktivitäten, die
mit den Outdoorangeboten auf der Halde „Großes Holz“ vernetzt werden. Durch die
Inszenierung eines gesamten Stadtquartiers am Wasser präsentiert sich die
Wasserstadt nach wie vor als touristisches Ziel.
Die
Wasserflächen haben noch eine Größe von 7,1 ha, das entspricht ca. 13 % der
Gesamtfläche im Vergleich zu ca. 17 % im ursprünglichen Leitplan. Die Flächen
für Wohnbaugrundstücke werden lediglich um 3.000 m² reduziert. Die Größe der
öffentlichen Grünflächen (Adenpark) steigt um ca. 2 ha.
Mit dieser
modifizierten Planung können die förderfähigen Kosten um ca. 9 Mio. € reduziert
werden und betragen nunmehr ca. 36,8 Mio. €. Einerseits entfallen die
Herstellungskosten für die Gracht und das Tauchsportbecken; andererseits sinken
aber auch die Kosten für die Bodenaufbereitung. Die Minderung der
Erlössituation aus dem Verkauf der Grundstücke ist dagegen nur minimal.
Abzüglich der Nettoerlöse und der Förderung beträgt der Eigenanteil nunmehr ca.
4,8 Mio. €.
Die oben
angesprochene Forderung der Landesregierung nach einer Risikobeteiligung der
RAG Montan Immobilien befindet sich derzeit in der Detailabstimmung zwischen
den Gesellschaftern der Projektgesellschaft Haus Aden und dem zuständigen
Landesministerium.
Es wird
vorgeschlagen, den neuen Rahmenplan im Sinne der Anlage 1 als Grundlage für die
weitere Planung zu billigen. Er gewährleistet die städtebauliche Qualität und
Zielvorgaben bei deutlich reduziertem Kostenvolumen.
Zur
Fristwahrung wurde in der Zwischenzeit bereits ein Förderantrag Stadterneuerung
für 2011 auf Grundlage des überarbeiteten Kosten- und Finanzierungsplans
gestellt.
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Die Sachdarstellung und der Beschlussvorschlag
3. 1 Anlage
Der Bürgermeister In Vertretung Dr.-Ing. Peters Techn. Beigeordneter |
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Amtsleiter Styrie |
Sachbearbeiter Reumke |
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