Betreff
Statusbericht 2009 zum Konzept Ruhr
Beitrag der Stadt Bergkamen zur nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung der Metropole Ruhr
Vorlage
10/0249
Aktenzeichen
frei-ha
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die nachhaltige Stadtentwicklung ist eine dauerhafte Aufgabe in der Stadt Bergkamen.  Im Zuge der Vorbereitung von kurz- und mittelfristigen Förderanträgen im Zeitraum 2008 bis 2018 hat die Stadt Bergkamen ein Konzept erarbeitet und Ende 2007 mit den Städten und Kreisen der Metropole Ruhr im Rahmen des “Konzepts Ruhr” abgestimmt.  Die Städte und Kreise haben zum August 2009 einen “Statusbericht” zum Konzept Ruhr erarbeitet, der den Stand der Umsetzung für alle laufenden Vorhaben darstellt und zugleich neue Projekte berücksichtigt.   

 

Die Projektliste zum Konzept Ruhr mit Stand vom Juli 2009 umfasst insgesamt 379 Vorhaben mit weiteren 121 Teilprojekten. Davon sind insgesamt 82 Projekte  interkommunal angelegt oder werden in einem regionalen Gesamtkontext entwickelt. Bei 197 Projekten hat die Realisierung bereits begonnen. Dies entspricht einem Realisierungsanteil von rund 39% nach rund anderthalb Jahren Laufzeit bei der Umsetzung des Konzepts Ruhr.

 

Auf die Stadt Bergkamen entfallen 5 Projekte, von denen sich noch keines in der Umsetzung befindet.

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung der Stadt Bergkamen nimmt den Statusbericht zur Umsetzung des Konzepts Ruhr in der Stadt Bergkamen und der Metropole Ruhr zur Kenntnis. Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Schritte zur weiteren Entwicklung des Konzepts Ruhr einzuleiten. Hierzu zählen insbesondere:

 

1.      Die weitere Bearbeitung bereits laufender oder beantragter Projekte in Bergkamen mit dem Ziel einer zügigen Realisierung

2.      Die Konkretisierung künftiger Vorhaben mit dem Ziel der Förderantragstellung unter Berücksichtigung der finanziellen Handlungsmöglichkeiten der Stadt

3.      Die weitere Mitwirkung im Prozess der regionalen Abstimmung zur Einbringung der Interessen der Stadt Bergkamen und zur Stärkung der Wettbewerbsposition der Metropole Ruhr

 

Die für die Stadt Bergkamen vorgesehenen Projekte sind in Teil 2 der Vorlage dargestellt.

 

 

Sachdarstellung:

 

An der Fortschreibung des “Konzepts Ruhr - nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung für die Metropole Ruhr  in der nächsten Dekade”  haben mitgewirkt:

 

 

  • Die Städte der Arbeitsgemeinschaft 2030: Bochum, Bottrop, Duisburg, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen,

 

  • die Kreisverwaltung und die Städte Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten im Ennepe-Ruhr-Kreis,

 

  • die Kreisverwaltung und die Städte des Kreises Recklinghausen: Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen, Waltrop,

 

  • die Kreisverwaltung und die Städte/Gemeinden des Kreises Unna: Bergkamen, Bönen, Fröndenberg/Ruhr, Holzwickede, Kamen, Lünen, Schwerte, Selm, Unna, Werne,

 

  • die Städte Dinslaken, Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Schermbeck und Voerde im Kreis Wesel,

 

  • die kommunale Arbeitsgemeinschaft Ruhrtal unter Federführung der Stadt Bochum,

 

  • der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), Essen,

 

  • die Emschergenossenschaft und der Lippeverband, Essen,

 

  • die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, Mülheim an der Ruhr,

 

  • das Büro GseProjekte, Flechtingen im Auftrag der Wirtschaftsförderung

            metropoleruhr GmbH.

 

Die Koordination der Arbeiten im Rahmen des Konzepts Ruhr erfolgt fortlaufend in einem  “Interkommunalen Arbeitskreis” unter Federführung der Stadt Bottrop.

 

 

 

1. Status Konzept Ruhr

 

Die beteiligten Städte und Kreise in der Metropole Ruhr haben im Dezember 2007 auf der Basis übergreifender Beschlüsse in den Stadträten und Kreistagen das “Konzept Ruhr” als gemeinsame Strategie zur nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung verabschiedet und mit einem Schreiben der Oberbürgermeister und Landräte der Landesregierung vorgelegt.

 

Das Konzept Ruhr   

·         definiert mit den “ruhrbasics” das gemeinschaftliche Leitbild für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung der Metropole Ruhr in der nächsten Dekade,

·         formuliert Qualitäten und Schwerpunktthemen zur Planung und Umsetzung konkreter Vorhaben,

  • beschreibt die Bedeutung der nachhaltigen Stadt- und  Regionalentwicklung im Strukturwandel und im Wettbewerb der Regionen,
  • macht die wachsende Bedeutung privatwirtschaftlichen Engagements in der Stadtentwicklung sichtbar,   
  • bietet eine strukturierte Übersicht zu den innerhalb der nächsten Dekade vorgesehenen Projekten und zeigt den Stand der Realisierung,
  • ist Grundlage für projektbezogene Förderanträge oder grundsätzliche Abstimmungsprozesse mit dem Land Nordrhein-Westfalen.

 

Mit dem “Statusbericht 2009”  legen die Städte und Kreise Rechenschaft ab zur Umsetzung des Konzepts Ruhr seit Anfang 2008 und geben einen Ausblick auf die nächsten Schritte.

 

Parallel zur Arbeit an der Umsetzung des Konzepts Ruhr haben die Städte und Kreise ihre interkommunale Zusammenarbeit ausgebaut und mit neuen Masterplänen, Bestandsaufnahmen und Konzepten die Fundamente der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung gestärkt. Im Statusbericht werden diese Ansätze dargestellt und ihre Wechselwirkung mit dem Konzept Ruhr beschrieben.

 

Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Analyse “Wirtschaftsflächen Ruhr 2009”. Alle Städte und Kreise haben die innerhalb der nächsten 15 Jahre potentiell verfügbaren gewerblichen Bauflächen erfasst und beschrieben. Auf dieser Basis sollen in den nächsten Monaten im Rahmen einer “Flächenkonferenz” mit der Landesregierung Vereinbarungen über die weitere Flächenförderung, eine vereinfachte Nachnutzung von Bergbauflächen und die gemeinsame Vermarktung überregional bedeutsamer Flächen erreicht werden.   

 

Die strategischen Inhalte des Konzepts Ruhr wurden im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen zur Diskussion gestellt und vertieft. Rund 18 Monate nach der Vorlage des Konzepts sind neue Aspekte der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung hinzu gekommen. Der Statusbericht benennt diese Aspekte und erläutert, wie sie bei der weiteren Umsetzung Berücksichtigung finden.

 

Bei sehr vielen der ursprünglich 274 Vorhaben aus der Projektliste hat die Umsetzung bereits begonnen.  Andere Projekte wurden zwischenzeitlich von den beteiligten Gebietskörperschaften, Institutionen und Unternehmen weiter qualifiziert und stehen zur kommunalen Beschlussfassung oder zur Beantragung von Fördermitteln an. In Einzelfällen haben Maßnahmenträger Projektideen zurückgestellt oder neue Vorhaben in die Prioritätenliste aufgenommen. Diese Veränderungen sind in der aktualisierten Projektliste kenntlich gemacht.

 

Nach der öffentlichen Vorstellung des Konzepts Ruhr haben einige Städte im Kreis Wesel entschieden, ihre Überlegungen zur nachhaltigen Stadtentwicklung in das Verfahren einzubringen. Diese Städte sind nunmehr formell Beteiligte der Weiterentwicklung des Konzepts Ruhr. Ihre jeweiligen Vorhaben sind neu in die Projektliste aufgenommen.

 

Im südlichen Ruhrgebiet hat nunmehr der Ennepe-Ruhr-Kreis formell die Koordination der kreisangehörigen Städte und ihrer Projekte für das Konzept Ruhr übernommen. Die Koordination für die Vorhaben der Ruhrtal-Initiative ist zwischenzeitlich auf die Stadt Bochum übergegangen.    

 

Das Konzept Ruhr ist gegliedert in

·         das Leitbild der “ruhrbasics” und die dazu gehörigen Qualitäten,

·         die zusammengefasste Projektliste für Vorhaben von Städten, Kreisen, Institutionen und Unternehmen in der nächsten Dekade,

·         die Einzeldarstellung der kommunalen Entwicklungsperspektiven mit detaillierten “Projektsteckbriefen”.

 

Der Statusbericht

·         stellt das Leitbild der ruhrbasics in Kurzform dar 

·         dokumentiert den aktuellen Stand der Projektliste und

·         beschreibt die Vertiefung und Vernetzung der interkommunalen Zusammenarbeit  im Kontext zum Konzept Ruhr 

 

Die Städte und Kreise legen Wert darauf, dass die Weiterentwicklung des Konzepts Ruhr transparent und nachvollziehbar bleibt. Deshalb enthält der Statusbericht 2009 auch einen Ausblick auf das Arbeitsprogramm und die Öffentlichkeitsarbeit für die nächsten anderthalb Jahre. 

 

 

2. Die Umsetzung des Konzepts Ruhr

 

Rund anderthalb Jahre nach Verabschiedung des Konzepts Ruhr in den Stadträten und Kreistagen hat sich die “Gemeinsame Strategie zur nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung” bewährt.

 

Das Leitbild der “ruhrbasics” ist in der Metropole Ruhr zum selbstverständlichen Fundament interkommunaler Planungen und gemeinschaftlicher Überlegungen zu Schwerpunkten der Stadtentwicklung geworden. Die internationale Fachwelt sieht das Konzept Ruhr als Modell für eine selbst verantwortete regionale Entwicklungsstrategie.

 

Die Umsetzung der Projekte ist angelaufen; viele neue Vorhaben sind aus den Vorüberlegungen heraus in die Planungsphase eingetreten, eine Reihe von Projekten befindet sich bereits in der Realisierung. Diese Entwicklung ist in der fortgeschriebenen Projektliste des Konzepts Ruhr sichtbar.

Die gemeindeübergreifende Öffentlichkeitsarbeit ist - neben der Arbeit an den konkreten Projekten -  ein wichtiger Teil der Umsetzung des Konzepts Ruhr. In 2008 wurde über vier Regionalforen und eine Konferenz zum Thema “ruhrinvest” breites öffentliches Interesse an der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung geweckt.  Ausführungen dazu finden sich im Abschnitt 2.5.

 

 

2.1  Charakter der Projektliste

 

Die Projektliste zum Konzept Ruhr ist auf rund 10 Jahre angelegt. Sie enthält grundsätzlich alle Vorhaben, die aus Sicht der beteiligten Städte, Kreise, Institutionen und Unternehmen aktuell von Bedeutung für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung sind. Dazu gehören klassische Projekte der Stadterneuerung oder Vorhaben der wirtschaftlich orientierten Flächenentwicklung ebenso wie Maßnahmen zur weiteren Entwicklung des Emscher Landschaftsparks, städtebaulich relevante Bausteine der Umgestaltung des Emschersystems oder des Wegebaus entlang der Ruhr.

 

In der Projektliste enthalten sind darüber hinaus auch die aus Sicht der Städte und Kreise bedeutsamen städtebaulichen Vorhaben im Zusammenhang mit der Europäischen Kulturhauptstadt.

 

Stadt- und Regionalentwicklung sind keine statischen Prozesse. Über 10 Jahre hinweg werden immer wieder neue Vorhaben begonnen und laufende Projekte abgeschlossen. Bei manchen Projekten zeigt sich, dass aus unterschiedlichen Gründen eine Realisierung nicht möglich ist. Andererseits kommen auch ständig neue Vorhaben hinzu. Die Projektliste zum Konzept Ruhr ist also ein flexibles Instrument, das den jeweiligen Stand der Stadt- und Regionalentwicklung widerspiegelt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Statusberichts im August 2009 ist der Projektstand vom Juli 2009 eingetragen.

 

Gemäß der Herangehensweise im Konzepts Ruhr ist die Projektliste nicht auf die Regularien eines konkreten Förderprogramms ausgerichtet, sondern beschreibt die aus Sicht der Projektträger notwendigen Maßnahmen, deren voraussichtlichen Kosten und Laufzeiten.

Bei denjenigen Vorhaben, die zu ihrer Realisierung öffentliche Fördermittel benötigen, ergibt sich die Zuweisung auf bestimmte Förderprogramme im Laufe der Vorbereitung von Antragsverfahren. Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil sich die Fördermöglichkeiten bei Land, Bund und EU immer wieder verändern.

 

 

2.2.  Erste Projektliste - April 2008

 

Die erste Projektliste vom April 2008 enthielt insgesamt 274 Vorhaben aus 35 Städten und 3 Kreisen. Über die Realisierung der Projekte sollten öffentliche Investitionen in Höhe von rund 1,61 Mrd. € und private Investitionen von rund 4,43 Mrd. € angestoßen werden.

 

Die Projekte wurden pro Stadt nach Aktualität und Wichtigkeit sortiert in der Projektliste aufgeführt. Die Projektliste enthält über die Kennzeichnung  im Bereich “Status” den Stand der Bearbeitung und Umsetzungsreife bei den Projektträgern.

 

 

 

2.3  Aktualisierte Projektliste - Juni 2009

 

Mit Fortschreibung der Projektliste im Juni 2009 werden erstmals insgesamt 27 Vorhaben der Städte Dinslaken, Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Schermbeck und Voerde im Kreis Wesel  aufgenommen. Damit erhöht sich die Zahl der beteiligten Städte und Gemeinden auf insgesamt 41. Darunter sind 11 kreisfreie Städte; die 30 kreisangehörigen Kommunen verteilen sich auf 4 Kreise.

 

Hinzu kommen weitere neue Vorhaben aus den bislang beteiligten Städten, Kreisen, Institutionen und Unternehmen. Dazu gehören zum Beispiel das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund oder der Gesundheitscampus in Bochum.

 

Auch die Entwicklungsflächen für die neuen Fachhochschulen sind Teil der nachhaltigen Regionalentwicklung und daher in der Projektliste des Konzepts Ruhr erfasst.

 

Darüber hinaus enthält die Projektliste nun die wichtige Vorhaben zur Entwicklung gewerblicher Bauflächen, die in der regionalen Analyse “Wirtschaftsflächen 2009” als mittel- und langfristiges Potential  beschrieben sind.

 

Damit umfasst die Projektliste zum Konzept Ruhr mit Stand vom Juli 2009 insgesamt 379 Vorhaben mit weiteren 121 Teilprojekten.

Davon sind insgesamt 82 Projekte bereits interkommunal angelegt oder werden in einem regionalen Gesamtkontext entwickelt. Diese Projekte sind in der Gesamtübersicht in einem gesonderten Kapitel zusammengestellt.

 

Bei 197 Projekten hat die Realisierung bereits begonnen. Dies entspricht einem Realisierungsanteil von rund 39% nach rund anderthalb Jahren Laufzeit bei der Umsetzung des Konzepts Ruhr.

 

Die bereits begonnenen Projekte lösen über die nächsten Jahre hinweg öffentliche Investitionen in einer Größenordnung von rund 0.93 Mrd. € und private Investitionen in Höhe von rund 4 Mrd. € aus. Die potentielle, vollständige Realisierung aller Vorhaben der fortgeschriebenen Projektliste würde im Zeitraum bis 2018 öffentliche Investitionen in einer Größenordnung von rund 2.45 Mrd. € und private Investitionen von rund 7.85 Mrd. € auslösen.

 

Aus den Daten für die bereits begonnenen Projekte ist ersichtlich, dass für die öffentlichen Finanzierungsanteile neben den kommunalen Eigenanteilen verschiedene Förderprogramme wie Ziel 2, GVFG, RWP oder Städtebaumittel eingesetzt werden.

 

Die fortschreitende Entwicklung der Projekte führt zu einer ergänzten Darstellungsform in der Projektliste. Alle Projekte erhalten eine neue “laufende Nummer”. Zur besseren Wiedererkennung ist die bisherige Projektnummer jeweils ergänzend vermerkt.

 

Zur Kennzeichnung der in Realisierung befindlichen Maßnahmen werden zwei neue Spalten mit den Überschriften “Begonnen/Abgeschlossen” in die Projektliste eingeführt.

 

In der Projektliste erstmals zusammengefasst dargestellt sind zudem die interkommunalen Projekte. Sie stehen für das gemeinschaftliche Handeln von Städten, Kreisen, Institutionen und Unternehmen der Region.      

 

 

 

2.4 Umsetzung der ruhrbasics

 

Insgesamt 183  Vorhaben betreffen die “ruhrlines”, darunter zum Beispiel im Raum Emscher/ A 42/ Rhein- Herne- Kanal die verschiedenen Projekte der Städte (Parkautobahn A 42, Kulturkanal 2010) und der Emschergenossenschaft.

 

Einen Schwerpunkt bildet das Thema “ruhrcities” mit 295 erfassten Maßnahmen. Davon entfallen rund die Hälfte auf Vorhaben in den Stadtzentren, zum Beispiel in Bochum, Duisburg, Dortmund, Essen, Hamm, Kamen, Unna oder Witten. Die andere Hälfte entfällt auf Maßnahmen in den Stadtteilen, zum Beispiel in Castrop-Rauxel, Dinslaken, Dorsten, Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Lünen oder Recklinghausen. 

 

Zum Teil großvolumige private Investitionen werden im Bereich “ruhrinvest” mit 125 Vorhaben angestoßen, von denen 75 Projekte wie die  “Wasserstadt Aden” in Bergkamen,  “Busbahnhof/ Kaufland” in Bottrop, “Phoenix” in Dortmund, “Ewald” in Herten oder “Ruhrbania” in Mülheim an der Ruhr auch den Kriterien von “ruhrexcellence” entsprechen.

 

 

 

 

 

3. Die “ruhrbasics”: Zusammenarbeit als Prinzip

 

Die interkommunale Zusammenarbeit hat sich seit rund zwanzig Jahren zu einem Fundament der Entwicklung in der Metropole Ruhr entwickelt. Das Konzept Ruhr wirkt für den Bereich der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung als “Katalysator” einer vertieften Strategiediskussion und als Schrittmacher zur Realisierung von Projekten im Zeitraum bis 2018.   

 

Fünf Themen bestimmen die räumliche und städtebauliche Entwicklung der Metropole Ruhr in der nächsten Dekade:

·         Die Entwicklungsachsen in West-Ost Richtung (ruhrlines),

·         die Qualität der Zentren und Stadtteile (ruhrcities),

·         die Entwicklung hochwertiger Gewerbe- und Industriestandorte (ruhrexcellence),

·         die Schaffung von Rahmenbedingungen für weitere private Investitionen in den Entwicklungsräumen (ruhrinvest)

·         und die Vorbereitung überregional wahrgenommener Ereignisse (ruhrevents).

 

Jedes Thema ist von regionaler Bedeutung, alle Projekte sind im regionalen Verbund gedacht und leisten einen Beitrag zur Entwicklung der Metropole Ruhr. Jedes Projekt verbessert aber auch die Lebensqualität und stärkt die wirtschaftliche Entwicklung.

 

·         Die “ruhrlines” und “ruhrcities” bilden mit ihren konkreten Projekten die strategischen Eckpfeiler des regionalen Entwicklungsprozesses. Die zumeist öffentlich/privaten Vorhaben in den Bereichen “ruhrexcellence” und “ruhrinvest” füllen die neu entstehenden Entwicklungsräume aus. Sie profitieren von der Attraktivität umgestalteter Stadtlandschaften und fügen ihrerseits neue Qualitäten hinzu. Alle Elemente zusammen tragen dazu bei, dass die Metropole Ruhr schon heute gerüstet ist, um für die Jahre nach der “Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010” weitere “ruhrevents” mit internationaler Wahrnehmung vorzubereiten.      

 

3.1          ruhrlines : Die Achsen der Metropole Ruhr

 

Bei der nachhaltigen Regionalentwicklung der Metropole Ruhr sind die West-Ost-Achsen von zentraler Bedeutung, ihre Entwicklung steht sinnbildlich für das Zusammenwachsen der Region:

Ruhr: Die “Ruhrtal-Initiative” arbeitet an der flächenhaften Attraktivierung der Ruhr und ihres Talraumes. Im Verbund werden Projekte zur touristischen Nutzung, städtebaulichen Aufwertung und regionalen Marketing entwickelt. Die intensive Beschäftigung mit dem vergleichsweise idyllischen Südraum der Region zeigt besonders deutlich, dass die Metropolregion Ruhr das Stadium einer “alten” Industrieregion hinter sich gelassen hat.

 

·         A 40/ B1: Siedlungsbestand und planerische Ideen für die A 40/ B1 werden durch ein gemeindeübergreifendes Konzept beschrieben, konkretisiert und verdichtet. Das Konzept definiert städtebauliche Entwicklungsräume, zeigt Potentiale für gewerbliche Bauflächen und verknüpft die regionalen Grünzüge des Emscher Landschaftsparks mit dem südlichen Ruhrgebiet.

·         Emscher/Rhein- Herne- Kanal/ A 42: Mit der IBA Emscher Park wurde vor rund 20 Jahren erstmals die Emscher als eine zentrale Achse der Region thematisiert. Seither hat sich der Emscherraum bereits nachhaltig verändert, der anstehende Umbau dieses Gewässersystems und der östlich angrenzenden Seseke wird mittelfristig vielfältige Möglichkeiten schaffen. Die Städte entlang der Emscher und der A 42 arbeiten an abgestimmten Projekten zur “Parkautobahn” A 42, zum KulturKanal und gemeinsam mit der Emschergenossenschaft an der Entwicklung des “Neuen Emschertals”.

·         Lippe: Die Städte und Kreise entlang der Lippe haben sich darauf verständigt, die Projektideen entlang des Flusslaufes zu koordinieren und in eine Gesamtstrategie einzubinden. Neben der Ruhr und den Orten der Industriekultur soll hier ein weiterer Schwerpunkt für touristische Angebote in der Metropole Ruhr entstehen.  

 

Diese vier West-Ost-Achsen der Metropole Ruhr werden in den nächsten Jahren einen Schwerpunkt der städtebaulichen Entwicklung der Region bilden. Nirgendwo sonst wird besser zu erkennen sein, dass die Metropole Ruhr nicht eine beliebige Ansammlung von Gebietskörperschaften ist, sondern eine gemeinschaftlich verantwortete Region bildet. 

 

 

3.2          ruhrcities:  Zentren und Stadtteile

 

Die Stadtentwicklungspolitik hat in den letzten Jahren die Erneuerung der Stadtzentren und der hoch verdichteten Stadtteile verstärkt in den Blick genommen.

 

·         Stadtzentren: Von Duisburg bis Hamm arbeiten große und kleinere Städte intensiv an der Erneuerung der Citylagen. Vielfach werden dabei auch Formen der öffentlich- privaten Partnerschaft umgesetzt. Innerhalb der nächsten 10 Jahre werden sich die “ruhrcities” nahezu überall in einer verwandelten Form präsentieren. Das Bild der spätindustriell geprägten Innenstädte wird dann der Vergangenheit angehören - und durch moderne, lebenswerte Stadtzentren ersetzt sein.

·         Stadtteile: Der fortschreitende demographische Wandel und die Veränderung der ethnischen Zusammensetzung in den Stadtteilen sind Thema in allen großen Metropolregionen. Aufgewertete Stadträume und “Gute Nachbarschaften” der Bewohner sind ein Markenzeichen der Region. Die Metropole Ruhr setzt hier auf die Weiterentwicklung eines bewährten Instrumentariums. Dazu gehören die Stärkung lokaler Ökonomien, die Reduzierung des Instandhaltungsstaus, ein Leerstandmanagement, Partnerschaften von Gemeinden und Eigentümern. Konzeptionell sind derartige Strategien in “Integrierten Handlungskonzepten” zusammengefasst. In der Umsetzungsphase werden klassische Baumaßnahmen  immer stärker von Maßnahmen der Koordination, Integration und Bildung flankiert.  

 

Identität, Wandel und eigenverantwortliche Gestaltung der Zukunft sind aktuelle Themen in vielen Verdichtungsräumen Europas. In der Metropole Ruhr haben die Städte und Kreise mit dem Konzept Ruhr und vertiefenden Analysen Fundamente für die weitere Entwicklung geschaffen. Die Zukunft der Städte und die Ausgestaltung der ruhrcities werden 2009/2010 einen wichtigen Schwerpunkt in der öffentlichen Diskussion zur nachhaltigen Entwicklung in der Metropole Ruhr bilden.       

 

 

3.3           ruhrexcellence:  Hochwertige Standortentwicklung

 

Im Wettbewerb der Metropolen zählen vor Allem wirtschaftlich interessante Standorte mit herausragender Lage und guter städtebaulicher Qualität, die Aufmerksamkeit bei international tätigen Immobilienentwicklern und Unternehmen erregen. Solche Standorte sollen zudem die Möglichkeit bieten, gewerbliche Investitionen mit hochwertigem Wohnen, Freizeit- und Kulturangeboten zu vereinen. 

 

·         Erste Generation: Die Metropole Ruhr hat in den letzten Jahren zum Beispiel am Duisburger Innenhafen, auf den Standorten der Zeche Zollverein oder rund um die Marina Bergkamen eine erste Generation solcher “excellence”- Projekte geschaffen. Entstanden sind viele zukunftsorientierte Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich, verbunden mit besonderen Angeboten für Wohnen, Kultur und Freizeit.

 

·         Zweite Generation: Eine neue Gruppe von “ruhrexcellence”- Projekten wird nun im Zusammenwirken von öffentlichen und privaten Partnern auf den Weg gebracht, damit innerhalb von zehn Jahren die nächsten Angebote heranwachsen.

 

 

 

3.4.          ruhrinvest:  Wachsendes Privat- Engagement

 

Weitgehend unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit der Metropole Ruhr haben in den letzten Jahren große Unternehmen und mittelständische Investoren begonnen, die städtebaulichen Veränderungen in der Region auch für eigene, von wirtschaftlichen Interessen bestimmte Aktivitäten zu nutzen.

 

·         Erfolgreiche Immobilienentwicklung: Insgesamt hat die Metropole Ruhr als Standort für private Immobilienentwicklung deutlich an Anziehungskraft gewonnen. Die positiven Auswirkungen dieser Investitionen über die eigentlichen Standorte hinaus sind bereits heute spürbar. Und es belegt wiederum, dass die Region sich nunmehr nahezu auf Augenhöhe mit den vergleichbaren Metropolen der industrialisierten Welt bewegt.  

 

·         Weitere private Investitionen: Diese Entwicklung weiter zu stimulieren, ist ein wichtiges Element des Konzepts Ruhr und Hintergrund vieler Vorhaben in der Projektliste. Das belegt die eindrucksvolle Zahl von deutlich nahezu 8 Milliarden € prognostizierter privater Investitionen für den Umsetzungszeitraum des Konzepts Ruhr. 

 

 

 

 

3.5.   ruhrevents: Großereignisse als Etappen des Wandels

 

Zu den gesicherten Erkenntnissen des weltweiten Stadt- und Regionalmarketings gehört, dass große, international wahrgenommene “Events” einen wichtigen Beitrag zum Image leisten: Nach Außen, weil positive Wahrnehmung erzeugt wird; nach Innen, weil das Selbstbewusstsein der Einwohner wächst.

 

Als besonders wirksam erweisen sich dabei Großereignisse, die nicht nur “Software” im Sinne besonderer Tagesereignisse schaffen, sondern auch “Hardware” im Sinne dauerhaft nutzbarer Orte, Attraktionen und Investitionen hinterlassen.

In der Metropole Ruhr fanden in den neunziger Jahren neben Zwischen- und Schlusspräsentation der IBA Emscher Park auch die Bundesgartenschauen in Dortmund und Gelsenkirchen sowie die Landesgartenschauen in Lünen und Oberhausen statt. Über diese Ereignisse hat sich das Ruhrgebiet zum ersten Mal auf einer internationalen Bühne präsentiert und gezeigt, dass auch eine “alte Industrieregion” in der “Champions League”  der Metropolen mithalten kann. 

Dies galt auch für den Auftritt der Metropole Ruhr während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

 

Mit der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 wird die Metropole Ruhr nach über 10 Jahren wieder ein eigenständiges Großereignis von internationaler Bedeutung realisieren.

Über das Konzept Ruhr und die im Kapitel 3 beschriebenen weiteren Ansätze zur Vertiefung der nachhaltigen Regionalentwicklung schafft die Metropole Ruhr schon heute die Grundlagen für eine Diskussion über mögliche Großereignisse in den Jahren bis 2020.

   

 

4.  Öffentlichkeitsarbeit  zum Konzept Ruhr 2008

 

Im Frühjahr 2008 wurde das Konzept Ruhr einschließlich ausgewählter Projektfamilien auf vier Regionalforen (Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen) mit insgesamt rund 800 Besuchern öffentlich zur Diskussion gestellt. Unter den Teilnehmern aus Politik, Verwaltungen, Wirtschaft und den planenden Berufen gab es einen breiten Konsens zur Sinnhaftigkeit interkommunaler Abstimmungsprozesse und zum Leitbild der ruhrbasics für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung. Die Ergebnisse der Regionalforen sind dokumentiert.

 

Am 19.11. 2008 fand in Mülheim eine Fachkonferenz zum Thema “ruhrinvest” statt. Als Basismaterial hatten Städte, Kreise und wmr eine 92 Vorhaben umfassende Dokumentation privater Immobilienprojekte in der Metropole Ruhr vorgelegt, die zusammen ein Investitionsvolumen von rund 4 Mrd. € im Zeitraum 2006 - 2010 ergeben.

 

Damit konnte erstmals umfassend dokumentiert werden, dass über die vielfältigen Maßnahmen der Stadterneuerung auch aus Sicht von Investoren in der Metropole Ruhr gute Rahmenbedingungen für private Investitionen entstanden sind. Zugleich wurde deutlich, dass viele der aktuellen Projekte in der Stadterneuerung von vorn herein in engem Zusammenspiel von öffentlichen und privaten Akteuren auf den Weg gebracht werden.  Für die Konferenz “ruhrinvest” liegen eine Kurzdokumentation und eine Zusammenfassung aller Projekte vor.

     

 

 

5. Vertiefung und Vernetzung der interkommunalen Zusammenarbeit

 

Die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung der Metropole Ruhr ist kein eindimensionaler Prozess. Sie bedarf vielmehr der ständigen Überprüfung von Kriterien, der notwendigen Nachjustierung von Verfahren, der permanenten Vertiefung von Wissen und der gezielten Vernetzung von Themen.

 

Im Zuge der Umsetzung des Konzepts Ruhr haben die Städte und Kreise verabredet, frühzeitig ein eigenständiges Konzept zur Bewältigung von Folgen der Kohlebeschlüsse zu erarbeiten (“Wandel als Chance”, Abschnitt 5.1). Aus dieser Diskussion hat sich die Aufgabe entwickelt, das Potential an gewerblichen Bauflächen in der gesamten Metropole Ruhr zu erfassen und zu bewerten (“Wirtschaftsflächen Ruhr 2009”, Abschnitt 5.2).

 

Darüber hinaus haben die elf Mitgliedsstädte der “Städteregion Ruhr 2030” mit dem Bericht zum Thema “Wohnen in der Metropole Ruhr” die erste umfassende Analyse zur Situation und den Perspektiven auf dem Wohnungsmarkt im betreffenden Untersuchungsgebiet vorgelegt  (Abschnitt 5.3).   

 

Bilanz und Ausblick der Stadtentwicklung als Teil einer permanenten Masterplandiskussion im Kern des Ballungsraumes der Metropole Ruhr sind Inhalt eines weiteren Berichts der “Städteregion Ruhr” (Abschnitt 5.4)   

 

 

 

5.1 Wandel als Chance

 

Die Städte und Kreise der Metropole Ruhr haben im Oktober 2008 gemeinsam mit dem Kreis Steinfurt das Positionspapier “Wandel als Chance” mit dem Ziel vorgelegt, möglichst frühzeitig mit allen Beteiligten in der Landesregierung, in Wirtschaft und Gewerkschaften eine Diskussion über die Bewältigung von Folgen der Kohlebeschlüsse zu beginnen.

Wesentlicher Anlass der Erstellung des Positionspapiers war ein Gutachten der Prognos AG aus dem Jahr 2007, das die durch Stilllegung der verbliebenen Bergwerke absehbaren Arbeitsplatzverluste in der Metropole Ruhr und dem Kreis Steinfurt auf rund 53.000 sozialversicherte Beschäftigungsverhältnisse beziffert. Betroffen sind insgesamt 47 Kommunen aus der Metropole Ruhr und dem Kreis Steinfurt.

 

Das Positionspapier wurde bis Ende 2008 in allen Stadträten und Kreistagen als Grundlage der weiteren Diskussion verabschiedet und mit einem gemeinsamen Schreiben der Oberbürgermeisterinnen, Oberbürgermeister und Landräte an die Landesregierung übergeben.

 

Inhaltlich benennt das Positionspapier drei Handlungsfelder:

·    1. Neu Nutzen + Entwickeln (Flächensicherung und nachhaltige Stadtentwicklung)

·    2. Erneuern + Erfinden (Koordinierte Forschungs- und Technologieförderung)

·    3. Fördern + Begleiten (Bildungsregion Ruhr 2018)

 

Sachliche Grundlage der Umsetzung im Handlungsfeld 1 ist das “Konzept Ruhr” mit den in der nunmehr aktualisierten Projektliste erfassten Maßnahmen. Zur Vertiefung der Sachdiskussion wird in diesem Handlungsfeld eine Selbstverpflichtung der Metropole Ruhr zur Erstellung einer Gewerbeflächenanalyse formuliert, die zwischenzeitlich mit der Erarbeitung der “Wirtschaftsflächen Ruhr 2009” (Abschnitt 3.2) erfüllt werden konnte.

 

Wichtigstes Thema im Handlungsfeld 2 ist die Begleitung der clusterorientierten Wettbewerbe aus der “Säule 2” des aktuellen Ziel 2-Programms der Landesregierung. Festzustellen ist, dass mit Stand von Mai 2009 nur ein geringer Teil der sogenannten ”Siegerprojekte” des Jahres 2008 eine Förderzusage bekommen hat. Trotz des bestehenden Umsetzungsstaus hat die Landesregierung bereits für 2009 die ersten neuen Wettbewerbe gestartet.

 

Bezogen auf das Handlungsfeld 3 hat die Verbandsversammlung des RVR die Verbandsleitung beauftragt, bis zur Sitzung im Juni 2009 einen Vorschlag für die mögliche Erarbeitung eines “Masterplans Bildung” zu unterbreiten.

 

 

5.2 Wirtschaftsflächen Ruhr 2009

 

Die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH hat im Mai 2009 nach intensiver Abstimmung mit den Städten und Kreisen den Bericht “Wirtschaftsflächen Ruhr 2009” zu den Perspektiven der Entwicklung gewerblicher Bauflächen in der Metropole Ruhr vorgelegt.

 

Der Bericht benennt flächenscharf alle potentiell in den nächsten 15 Jahren verfügbaren gewerblichen Bauflächen, den voraussichtlichen Zeitpunkt der Verfügbarkeit und mögliche Restriktionen.

 

Grundsätzlich stehen in der Metropole Ruhr in den nächsten 15 Jahren rund 2893 ha an gewerblichen Bauflächen zur Verfügung. Die durchschnittliche jährliche Vermarktungsrate liegt bei rund 244 ha.

 

Daraus ergibt sich, dass in der Metropole Ruhr eine erhebliche Verknappung gewerblicher Bauflächen bevorsteht. Diese kann nur dann weitgehend vermieden werden, wenn die Städte und Kreise gemeinschaftlich alle Möglichkeiten der Flächenausweisung und –entwicklung ausnutzen und das Land notwendige Fördermittel für den Sanierungs- oder Erschließungsbedarf zeitnah zur Verfügung stellt.

 

Diejenigen Vorhaben zur Entwicklung gewerblicher Bauflächen, bei denen aktuell Förderanträge anstehen oder bereits laufen, sind in der fortgeschriebenen Projektliste des Konzepts Ruhr erfasst. Soweit im Zuge der Auswertung der Flächenanalyse durch die Städte und Kreise weitere Förderanträge notwendig werden, sollen diese bei der weiteren Aktualisierung der Projektliste berücksichtigt werden.          

 

 

5.3 Wohnen in der Städteregion Ruhr- 1. Regionaler Wohnungsmarktbericht

 

Der “1. Regionale Wohnungsmarktbericht” der “Städteregion Ruhr 2030” vom März 2009 umfasst konkret das Gebiet der 11 kreisfreien Städte in der Metropole Ruhr. Die wesentlichen Ergebnisse des Berichts sind allerdings durchaus auch auf die Situation der kommunalen Gebietskörperschaften außerhalb des Untersuchungsgebietes übertragbar.

 

Der Bericht zeigt, dass in der Metropole Ruhr grundsätzlich ein vielfältiger Wohnungsbestand mit einem günstigen Mietniveau sowie günstigen, stabilen Kaufpreisen für Wohneigentum besteht.

Eine rückläufige Bautätigkeit, die schnelle Abnahme des Bestandes an preiswerten, öffentlich geförderten Mietwohnungen und örtlicher Instandhaltungsstau in den Beständen gefährden allerdings die Situation auf dem Wohnungsmarkt.

 

Hinzu kommen die Auswirkungen des deutlich spürbaren demografischen Wandels und Veränderungen in der Sozialstruktur ganzer Stadtteile. Für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung ergeben sich daraus Konsequenzen, die in den Leitthemen des Konzepts Ruhr beschrieben sind. Die dazu aus heutiger Sicht städtebaulich notwendigen Maßnahmen und Projekte der Kommunen sind in der Projektliste des Konzepts Ruhr enthalten.   

   

 

5.4 “Masterplan” Wohnen- Städtebau und Stadtentwicklung- Region am Wasser 

 

Der “Masterplan” für die “Städteregion Ruhr 2030” aus dem April 2009 versteht sich als informelles Planungs- und Kommunikationsinstrument, um auf regionaler Ebene

·        Ist- Situationen zu erfassen und zu bilanzieren,

·        Stärken und Schwächen zu identifizieren,

·        Entwicklungspotentiale abzuschätzen,

·        Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen und

·        damit eine Grundlage für weitere räumliche Planungen zu schaffen.

 

Aus Sicht der Städte geht es in den nächsten Jahren nicht nur um “neue” Projekte, sondern zunehmend auch um die nachhaltige Sicherung vorhandener Bestände. Wichtige Ziele des gemeinschaftlichen Handelns sind aus Sicht der Städte Begriffe wie “in Stand halten”,  “in Wert setzen”, “behutsam weiter entwickeln” oder “umnutzen”.

Die hierzu laufenden oder mittelfristig beabsichtigten Maßnahmen der beteiligten Städte sind in der Projektliste des Konzepts Ruhr enthalten.     

 

 

6.  Arbeitsprogramm 2009/2010

 

Parallel zur Berichterstattung in den Stadträten und Kreistagen sowie der Arbeit an den konkreten Projekten wird in den nächsten Monaten die Vertiefung oder Überarbeitung der inhaltlichen Fundamente des Konzepts Ruhr im Vordergrund stehen.

 

Seit der Formulierung des Leitbildes und der Qualitäten für das Konzept Ruhr sind rund zwei Jahre vergangen. Seither sind neue Herausforderungen für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung entstanden.

 

Das gilt für die Erkenntnisse des 1. Wohnungsmarktberichtes ebenso wie für die Resultate der Gewerbeflächenanalyse “Wirtschaftsflächen Ruhr 2009” oder Probleme mit der Entwicklung des innerstädtischen Einzelhandels in vielen Kommunen.

Einerseits ermöglicht das “Konjunkturpaket” den Kommunen die Bewältigung teils überfälliger Instandsetzungsaufgaben, andererseits ist eine deutliche Verschlechterung der kommunalen Finanzsituation absehbar.

 

Vor diesem Hintergrund steht auch in der Metropole Ruhr eine neue Phase der Diskussion über die Identität der Städte, ihre individuellen und gemeinschaftlichen Entwicklungsperspektiven an. Das Konzept Ruhr bietet mit den ruhrbasics allen Städten und Kreisen der Metropole Ruhr eine inhaltliche Plattform für diese Diskussion.

 

Dabei werden die Stärkung der regionalen Entwicklungslinien (ruhrlines) und die Zukunft der Stadtzentren und Stadtteile (ruhrcities) eine besondere Bedeutung haben. Gerade für die Diskussion der übergreifenden Fragen städtischer Entwicklungsperspektiven bietet das Kulturhauptstadt-Jahr 2010 im internationalen Kontext dazu besondere Chancen.  

    

 

 

 

 

6.1 Öffentlichkeitsarbeit 2009/ 2010

 

 

Die Städte und Kreise beabsichtigen, im Zeitraum 2009/ 2010 neben der routinemäßigen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Wesentlichen drei Veranstaltungen durchzuführen:

 

·         Eine Konferenz zum Thema “ruhrcities” auf der Basis der in Kapitel 3 beschriebenen Grundlagen, des Konzepts Ruhr und beispielhafter interkommunaler Projekte mit internationalen Beispielen und Vorbereitung einer gemeinsamen Erklärung zu den Perspektiven nachhaltiger Regionalentwicklung.

·         Eine Tagung zum Thema “ruhrlines” mit beispielhaften Projekten und öffentlich/ privaten Akteuren.  Die Tagung soll in Form einer “Werkstatt” laufende Projekte präsentieren und nationale/ internationale Fachleute im Tagungsverlauf zu Stellungnahmen und eigenen Ideen animieren.

·         Eine weiterführende, vertiefende Veranstaltung zum Thema “ruhrinvest” mit der Zusammenführung privater Investoren und Schaffung eines regionalen “Marktplatzes” für den Austausch von Kontakten und Projektideen.    

 

 

 

 

 

Teil 2

 

Die Projekte der Stadt Bergkamen, Ziel 2 - Säule 3

 

1. Stadttext Bergkamen (aus Konzept Ruhr)

      

2. Gesamtübersicht Bergkamener Projekte

 

3. Projektsteckbriefe

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Die Sachdarstellung und der Beschlussvorschlag

3. 1 Anlage

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

Dr.-Ing. Peters

Techn. Beigeordneter

 

 

Amtsleiter

 

 

 

 

Styrie

Sachbearbeiter

 

 

 

 

Freimund