Betreff
Familientreff des Jugendamts im Diakoniezentrum Bodelschwingh
Vorlage
9/1569
Aktenzeichen
ha-dö
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage Nr.

zur Kenntnis.

Sachdarstellung:

 

Familientreff des Jugendamts im Diakoniezentrum Bodelschwingh

 

 

1. Zur bisherigen Entwicklung des „Familientreff“

 

1998 haben Jugendamt und Evangelische Friedenskirchengemeinde erstmals die Lebenssituation von Familien im Umfeld des Marktplatzes intensiver erörtert. Als ein Ergebnis der Gespräche wurde der Beschluss gefasst, für Familien und alleinerziehenden Frauen aus  Bergkamen-Mitte bedarfsgerechte Bildungsangebote zu entwickeln und durchzuführen. Ziel der Angebote sollte sein, die Familien in ihrer Erziehungskompetenz soweit zu stärken, dass sie den Kindern eine angemessene Erziehung und Versorgung zukommen lassen können, um u. a. einer möglichen Fremdunterbringung der Kinder vorzubeugen.

 

1999 wurde im Erdgeschoss des Bodelschwinghhauses der evangelischen Kirche der "Familientreff" des Jugendamts eingerichtet. Über einen offenen Zugang („Cafe“) sollten alleinerziehende Frauen aus dem Umfeld des Marktplatzes angesprochen und schrittweise an die speziell für sie entwickelten Bildungsangebote herangeführt werden, was in den letzten zehn Jahren auch sehr gut gelungen ist.

 

Die Arbeit des „Familientreff“ wurde von Anfang an begleitet durch einen Beirat, dem neben Vertretern des Jugendamts Vertreter der Evangelischen Friedenskirchengemeinde, dem Familienzentrum Bodelschwinghhaus und der evangelischen Familienbildung des Kirchenkreises Unna angehören.

 

Aufgrund einer zunehmenden Nachfrage zeichnete sich Ende 2004 ab, dass eine Fortsetzung und Weiterentwicklung der Bildungsangebote in den bisher genutzten Räumlichkeiten nicht möglich ist. Da zwischenzeitlich die Diakonie Ruhr-Hellweg mit der Evangelischen Friedenskirchengemeinde über die Anpachtung des Bodelschwinghhauses in Verhandlung getreten war, zeichnete sich zeitgleich die Möglichkeit eines  "Sozialen Kinder- und Familienzentrum" unter einem Dach ab.

 

2005 wurde von der Diakonie versucht, ein solches Zentrum mit öffentlichen Fördergeldern (Stiftung Wohlfahrtspflege) einzurichten. Das Konzept "Kinder- und Familienzentrum", das  unter Beteiligung verschiedener Einrichtungen in mehreren Workshops zusammen mit dem Jugendamt erstellt wurde, baute auf dem bisherigen Konzept des "Familientreff" auf. Darüber hinaus sollten die vorhanden Angebote durch zusätzliches Personal ausgeweitet werden und das Zentrum sollte mit den Einrichtungen im Stadtteil vernetzt werden. 

 

Als sich 2007 abzeichnete, dass der Förderantrag durch die landesweite Einrichtung von Familienzentren keine Aussicht auf Erfolg mehr haben würde, zog die Diakonie ihn zurück und begründete im Bodelschwinghhaus ab April 2008 den neuen Geschäftsbereich "Arbeit und Lernen". Für den Familientreff des Jugendamts wurden - wie im gemeinsamen Konzept vorgesehen - neue und größere Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Den notwendigen Umbau des Bodelschwinghhauses nahm die Diakonie mit eigenen Mitteln vor.

 

Ab 2009 befinden sich im / am „Diakoniezentrum Bodelschwingh“ nun

 

-          der Familientreff der Stadt Bergkamen

-          die Arbeit und Lernen der Diakonie gGmbH

-          das Gemeindebüro der Ev. Friedenskirchgemeinde

-          der Betreuungsverein der Diakonie Ruhr-Hellweg

-          das evangelische Familienzentrum Bodelschwinghaus

 

Die Nutzer des Diakoniezentrums treffen sich bei Bedarf in einer „Projektgruppe“, in der zurzeit vorrangig bauliche und organisatorische Fragestellungen behandelt werden. 

 

2. Organisatorische Rahmenbedingungen des „Familientreff“ 

 

Dem Familientreff steht im Diakoniezentrum eine Nutzfläche von rund 200 m² zur Verfügung:

 

- 105 m² Mehrzweckraum, teilbar, zurzeit „Cafe“ und Veranstaltungsraum

-   58 m² Flur/Foyer mit Büro

-   17 m² Küche

-   21 m² Sanitärbereich (3 Toilettenanlagen)

 

Die Mietkosten/Nebenkosten belaufen sich auf insgesamt rund 800,00 € pro Monat, im Mietvertrag ist geregelt, dass die „Unnaer Tafel“ einmal in der Woche die Räume nutzen kann.

 

Der offene Bereich ("Cafe") wird von einer Sozialarbeiterin des Jugendamts (halbe Stelle aus dem Jugendheim Spontan) betreut. Für die Durchführung der regelmäßigen Bildungsveranstaltungen und die Durchführung des FuN - Projekts („Familie und Nachbarschaft) erhält die Evangelische Familienbildung Honorarmittel in Höhe von 7.500,00 €.

 

Über die „Arbeit und Lernen der Diakonie gGmbH“ steht seit 2009 eine zusätzliche Kraft (gleichzeitig Hausmeisterin) an zwei Tagen in der Woche zur Verfügung. Über das Familienbüro, das ab 2009 einmal pro Woche im Familientreff Sprechstunden durchführt, finden im Familientreff Elternkurse (auf Honorarbasis) statt.

 

Die laufenden Kosten des Familientreff (Materialien, Fahrtkosten, kleinere Anschaffungen) werden durch Umlagen der Nutzer oder aus dem laufenden Budget des Jugendamts finanziert.  Die pädagogische Arbeit des Familientreff wird weiterhin durch den Beirat begleitet.

 

 

3. Ziele / Zielgruppen des „Familientreff“

 

Hauptziel der Arbeit des Familientreff ist nach wie vor die Förderung der Erziehungskompetenz der Eltern aus dem Siedlungsschwerpunkt I durch

 

-          Eltern – Kind - Angebote des Familienbüros

-          Erstellung von Bildungsdokumentationen über einzelne Kinder im Familienzentrum

-          Themenveranstaltungen des „Familientreff“

-          Elternkurse wie FuN- und PEKiP–Kurse durch die Evangelische Familienbildung

 

Weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Gesundheitsförderung durch

-          Themenveranstaltungen, Kochkurse, Frauenfrühstück im „Familientreff“

-          Sprechstunden des Gesundheitsamtes

-          Projekt im Familienzentrum

-          Bewegungserziehung für Kinder und Eltern im Familienzentrum

 

Zur Förderung der Selbsthilfe / Selbstorganisation wird im „Familientreff“ eine regelmäßige Treffmöglichkeit geschaffen. Märkte, Tauschbörsen und Nachbarschaftshilfe sollen durchgeführt, ehrenamtliche Helfer gefunden werden. Die berufliche Förderung Einzelner ist durch die im Diakoniezentrum durchgeführten Angebote der Diakonie zukünftig möglich.

 

Um sich im Sozialraum zu vernetzen wollen Familienzentrum und Familientreff regelmäßig eine „Stadtteilkonferenz“ durchführen.

 

 

 

 

 

 

 

4. Aktuelle  Programm Familientreff

 

 

Wochentag

Cafe

Veranstaltungsraum

Montag

08:30-12:30

offener Bereich

 

09:00-10:00 Uhr

Fitnesstraining/Turnen für Frauen

10:20. – 12:00 Uhr

FuN – Baby (Ev. Fam.Bildung)

Dienstag

 

10:00 – 13:00 Uhr

Unnaer Tafel

Mittwoch

09:00 – 11:30

- Elternfrühstück

- Themenangebote

14tägig m Wechsel

14:00 – 16:00 Elterncafe für

Eltern des Familienzentrums

09:30 – 11:00 Uhr

PEKiP-Kurs „Mein Baby verstehen“

Familienbüro

 

16:00 – 19:00 Uhr

Miniclub (Kindergruppe Jugendamt)

Donnerstag

10:00-12:00 Uhr  Still–Cafe: Hebamme/Kinderkrankenschw.

Hellmig Krankenhaus Kamen

- Familienbüro vor Ort

- Kuchenbar Familienzentrum

15:00 – 16:30

Eltern-Kind-Treff

Familienbüro

 

Freitag

08:30-12:30

offener Bereich

09:00 – 11:00 Uhr

Nähgruppe

 

Regelmäßige Themen am Mittwoch sind:

 

-          Ernährung / Kochen

-          Haushaltsführung / Schuldnerberatung

-          Erziehungsfragen

-          Zeitmanagement / Verbindlichkeit

-          Freizeitangebote

-          Kreativangebote

 

 

5. Weitere Entwicklung

 

Der Umbau des Diakoniezentrums Bodelschwingh wird sich noch bis Ende 2009 hinziehen. Gestaltet werden soll noch der Eingangsbereich und die Zuwegung vom Familienzentrum zum Familientreff. Über die Gestaltung des Außenbereichs (vor allem die Parkplatzgestaltung) ist noch nicht abschließend entschieden.  Das Jugendamt hat angeregt, das Diakoniezentrum in das Projekt „Soziale Stadt“ einzubinden, für das sich die Stadt Bergkamen möglicherweise beim Land bewerben will.

 

Das Jugendamt möchte die Bildungsangebote des Familienbüros / Besuchsdienstes im Familientreff weiter ausbauen und über regelmäßige Stadtteilkonferenzen weitere Kooperationspartner finden.   

 

 

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

 

1. Das Deckblatt

2. Die Sachdarstellung und der Beschlussvorschlag

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

Wenske

Beigeordneter

 

 

Amtsleiter

 

 

 

 

Kriegs

Sachbearbeiter

 

 

 

 

Harder