Betreff
Bericht über die durchgeführten Werkstattverfahren und Leitbilddiskussion zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans
Vorlage
9/1121
Aktenzeichen
61.20
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, auf dieser Basis einen Leitbildentwurf zu erarbeiten. Über das Leitbild soll nach der 2. Werkstattphase im Januar 2008 eine abschließende Beschlussfassung im Stadtentwicklungsausschuss/Rat erfolgen.

Sachdarstellung:

 

Ergebnis der Werkstattverfahren zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes:

 

In das Verfahren zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans sollen die Bürgerinnen und Bürger entsprechend des Aufstellungsbeschlusses vom 08. Februar 2007 bestmöglich eingebunden werden. Zu diesem Zweck finden zwischen November 2007 und Februar 2008 Werkstattverfahren statt, bei denen die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen von der  künftigen Stadtentwicklung diskutieren sollen. Es handelt sich um ein dreistufiges Verfahren; die ersten beiden Werkstätten finden jeweils auf Ebene der drei Siedlungsschwerpunkte statt, das dritte Werkstattverfahren für die Gesamtstadt.

Im ersten Werkstattverfahren wurden Leitbilder und Entwicklungsziele für den jeweiligen Siedlungsschwerpunkt erarbeitet und diskutiert. Im zweiten Werkstattverfahren sollen die Leitbilder und Entwicklungsziele räumlich im Siedlungsschwerpunkt verankert werden. Das dritte Werkstattverfahren dient dazu, die Ergebnisse der drei Siedlungsschwerpunkte zusammenzufassen und ein gesamtstädtisches Entwicklungskonzept abzuleiten.

 

Die erste Runde der Werkstattverfahren ist jeweils aufgeteilt nach den drei Siedlungsschwerpunkten und fand am 06., 13. und 19. November jeweils in der Planungswerkstatt in der Pestalozzistraße statt. An diesen Werkstattverfahren nahmen insgesamt rund 70 Bürgerinnen und Bürger der verschiedenen Siedlungsschwerpunkte teil. Diese Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung wurde sehr positiv aufgenommen. Die künftigen Werkstattverfahren werden dezentral in den Siedlungsschwerpunkten stattfinden, um den Bürgerinnen und Bürgern die Teilnahme noch mehr zu erleichtern.

 

Außerdem ist für die Zielgruppe “Jugend” noch eine gesonderte Veranstaltung vorgesehen, die derzeit vom Baudezernat gemeinsam mit dem Jugendamt vorbereitet wird.

 

 

Verfahrensablauf

 

Zu Beginn der Werkstattgespräche stellte der Techn. Beigeordnete Dr.-Ing. Peters vor, welche Inhalte ein Flächennutzungsplan hat. Zudem wurden die Rahmenbedingungen und der Ablauf des Werkstattverfahrens erläutert. Anschließend erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, mit Hilfe einer Kartenabfrage die Stärken, Schwächen und Verbesserungsvorschläge für ihre Stadtteile bzw. ihre Siedlungsschwerpunkte aufzulisten, die anschließend im Plenum diskutiert und thematischen Schwerpunkten zugeordnet wurden. Als Oberthemen waren vorgegeben:

-          Wohnen

-          Wirtschaft und Arbeiten

-          Freiraum

-          Freizeit und Sport

-          Bildung und Kultur

-          Verkehr

Die Bürger erhielten dann die Möglichkeit, jeweils drei “Gewichtungspunkte” zu setzen, um die wesentlichen Themen für das weitere Verfahren herauszuarbeiten. Die Punktvergabe ist in der Tabelle der Anlage 1 dargestellt (“Punkte”).

Abschließend fasste die Verwaltung die Ergebnisse zusammen. Diese bilden nun die Grundlage für die 2. Runde der Werkstattverfahren im Januar 2008.

 

Ergebnisse

Die entwickelten Ideen in den einzelnen Siedlungsschwerpunkten sind in den Anlage 1 beigefügt. Zusammenfassend lassen sich für die einzelnen Siedlungsschwerpunkte folgende Entwicklungsziele/Leitbilder benennen:

 

Siedlungsschwerpunkt 1 (Bergkamen-Mitte, Overberge, Weddinghofen):

Die Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Wohnen, Wirtschaft und Arbeit sowie Verkehr. Für den Bereich Wohnen besteht vor allem der Wunsch nach großzügigeren Baugrundstücken, mit denen ein Wohnen in einem grünen Umfeld verwirklicht werden kann. Dieses wird auch dadurch bestärkt, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine starke Durchgrünung des Stadtgebietes und große Freiräume aussprechen. Für den Bereich Wirtschaft und Arbeit sollen weitere Flächen für Gewerbe und alternativ eine Wiedernutzung alter Gewerbeflächen dargestellt werden, um die Arbeitsplatz- und Ausbildungssituation zu verbessern. In diesem Zusammenhang wird auch eine Entwicklung der Schering-Erweiterungsfläche gewünscht. Für den Bereich Verkehr ist das wesentliche Thema die Ableitung der Lkw-Verkehre aus den Wohngebieten. Dieses soll durch den Bau von Ortsumgehungen erreicht werden. Gleichzeitig sprechen sich jedoch auch einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bereich Verkehr dafür aus, keine neuen Straßen mehr zu bauen, ein Konflikt, der in der 2. Runde der Werkstattverfahren ausdiskutiert werden muss. Gleichzeitig muss auch hinterfragt werden, wie eine großzügige Bauweise mit einer Durchgrünung des Stadtgebietes und großen Freiräumen in Einklang gebracht werden kann.

 

Siedlungsschwerpunkt 2 (Oberaden, Heil):

Im Siedlungsschwerpunkt 2 waren es vor allem die Themenbereiche Wohnen, Wirtschaft und Gewerbe sowie Verkehr, zu denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die meisten Verbesserungsvorschläge vorbrachten bzw. die ihrer Meinung nach das künftige Leitbild für die Stadtentwicklung bestimmen sollen. Für den Themenbereich Wohnen besteht wie auch im Siedlungsschwerpunkt 1, der Wunsch nach größeren Wohngrundstücken. Gleichzeitig sprechen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch für einen Erhalt und eine Weiterentwicklung der Grünstrukturen aus. Zum Themenbereich Verkehr wird vor allem gefordert, die bereits existierenden Gewerbeflächen und -standorte wieder zu nutzen sowie die Gewerbegebiete besser erreichbar zu machen. Zum Oberthema Verkehr war es vor allem der Lärmschutz, der im Bereich der Bahnlinie verbessert werden soll, zum anderen wird künftig eine bessere Anbindung des Siedlungsschwerpunktes 2 an den Personennahverkehr gefordert. Zudem wurde der Bau der L 821 n diskutiert. Hier halten sich jedoch die Anzahl der Befürworter und der Gegner in etwa die Waage.

 

Siedlungsschwerpunkt 3 (Rünthe):

Während es in den Siedlungsschwerpunkten 1 und 2 sehr eindeutige Stellungnahmen zu den Themenbereichen Wohnen und Verkehr gab, ist die Zielentwicklung im Bereich des Siedlungsschwerpunktes 3 differenzierter. An erster Stelle steht hier der Wunsch nicht so sehr nach der Ausweisung von neuen Wohnbauflächen, sondern nach der Schaffung eines generationsgerechten Wohnungsangebotes. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprechen sich jedoch auch für die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen aus. Weitere Ziele in diesem Siedlungsschwerpunkt sind die Weiterentwicklung der Marina, eine Verbesserung der Erschließung des Gewerbegebietes Schacht III (Südtangente Schwarzer Weg), der Bau eines Lärmschutzwalls an der A 1 sowie eine Stärkung der Bildungs- und Kulturangebote.

 

Weiteres Vorgehen

Die Verwaltung fasst die Ideen zu einem Leitbildentwurf zusammen, der zu Beginn der Werkstattverfahren im Januar 2008 mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert werden soll. Danach soll der Ausschuss für Stadtentwicklung,  Strukturwandel und Wirtschaftsförderung eine abschließende Empfehlung zum Flächennutzungsplan-Leitbild für den Rat der Stadt Bergkamen erarbeiten.

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Die Sachdarstellung und der Beschlussvorschlag

3. 1 Anlage

 

 

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

Dr.-Ing. Peters

Techn. Beigeordneter

 

 

Amtsleiter

 

 

 

 

Styrie

Sachbearbeiter

 

 

 

 

Jöne