Sitzung: 04.02.2010 Rat der Stadt Bergkamen
Beschluss: Mit Stimmenmehrheit zugestimmt
Abstimmung: Ja: 28, Nein: 15
Vorlage: 10/0151
Beschluss:
Der Rat der
Stadt Bergkamen beschließt die 2. Änderungssatzung vom…. zur Satzung der Stadt
Bergkamen über die Erhebung von Elternbeiträgen für die Betreuung von Kindern
in Tageseinrichtungen und in Tagespflege vom 12.06.2008 gem. Anlage, die der
Erstschrift dieser Niederschrift beigefügt ist.
Zuerst berichtet der Vorsitzende des
Jugendhilfeausschusses Semmelmann aus dem Ausschuss. Er weist insbesondere
darauf hin, dass die Beitragstabelle nach wie vor soziale Komponenten enthält.
CDU-Fraktionsvorsitzende Middendorf geht in ihren Ausführungen darauf ein, dass die Festlegung im KiBiz, dass die Elternbeiträge 19 % Kostendeckung erreichen sollen, eine „Kann-Vorschrift“ ist. Beim aufzustellenden Haushaltssicherungskonzept besteht zwar die Verpflichtung, alle Einnahmemöglichkeiten zu realisieren. Ihre Fraktion ist jedoch der Auffassung, dass die durch die Anhebung der Elternbeiträge zu erzielenden Mehrbeiträge im Verhältnis zum Gesamtfehlbetrag des Haushaltes nicht nennenswert sind.
Aus diesem Grunde möchte die CDU-Fraktion
erst im Haushaltsplanaufstellungsverfahren über die Anhebung entscheiden.
Stadtverordneter Wehmann von der Fraktion
Grüne/GAL stellt zunächst - wie übrigens in den weiteren Redebeiträgen die
Vertreter aller Fraktionen - fest, dass seine Fraktion generell gegen die
Erhebung von Elternbeiträgen ist, jedoch aufgrund der finanziellen Situation
der Stadt Bergkamen keine andere Möglichkeit als eine Erhöhung sieht.
FDP-Fraktionsvorsitzende Lohmann-Begander
bemängelt, dass durch die jetzt vorgeschlagene Erhöhung wieder die
zahlungsfähige Mittelschicht belastet wird.
BergAUF-Fraktionsvorsitzender Engelhardt
sowie Stadtverordneter Schmülling fordern, wie auch andere, einen
beitragsfreien Kindergartenbesuch.
Dies fordert auch SPD-Fraktionsvorsitzender
Kampmeyer. Er geht in seinen Ausführungen aber insbesondere darauf ein, wer
dies sicherzustellen hat, und zwar das Land, da es für Bildung zuständig ist.
Grüne/GAL-Fraktionsvorsitzender Sparringa
unterstreicht dies und weist darauf hin, dass ein Verzicht der Bundesregierung,
die Mehrwertsteuer im Hotelgewerbe zu senken, der Stadt rund 700.000 € gebracht
hätte.
BergAUF-Fraktionsvorsitzender Engelhardt
führt aus, dass sich Kindergartenbeiträge nicht als Wahlkampfthema für die
Landtagswahl eignen. Er regt an, den Besuch der Kindergärten beitragsfrei zu
stellen und einen entsprechenden Antrag an Land und Bund zu stellen, die Kosten
zu tragen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Kampmeyer fasst
zusammen, dass sich offensichtlich in sachlicher Hinsicht der gesamte Rat einig
ist, die Landesregierung letztlich aber nicht bereit ist, die Verantwortung zu
übernehmen, obwohl Bildung Ländersache ist.
In seiner kurzen Ergänzung zur Vorlage
weist Beigeordneter Wenske darauf hin, dass der von einigen Stadtverordneten
angesprochene Zeitpunkt der Diskussion dadurch gesetzt ist, dass der
Anmeldestichtag für das Kindergartenjahr 2010/2011 der 15.03. ist. Um den
Eltern vor Anmeldung Sicherheit zu geben, was ein Kindergartenbesuch kostet,
ist eine Entscheidung heute notwendig.
Stadtverordneter Heinzel von der
CDU-Fraktion fordert nochmals, ein Zeichen zu setzen und der heute
vorgeschlagenen Erhöhung der Elternbeiträge nicht zuzustimmen. Ihm fehlen
übrigens auch Vergleichszahlen anderer Städte und Gemeinden, wie diese mit dem
Problem umgehen.