Beschluss: Kenntnisnahme

 

 

 


Nach Begrüßung der Anwesenden durch den Ausschussvorsitzenden Thomas Grziwotz und den Beigeordneten Bernd Wenske gibt der Gesamtmoderator der Arbeitstagung, Meinhard Motzko vom Praxisinstitut Bremen, Informationen zum Verlauf der Veranstaltung.

 

Die Referentinnen Rita Viehoff (Kulturamtsleiterin der Stadt Hagen) und Claudia Kokoschka (Programmleiterin im Kulturbüro der Stadt Dortmund) stellen mittels POWER POINT-Präsentation die einzelnen Schritte bis zur Verabschiedung der Handlungskonzepte interkultureller Kulturarbeit in ihren Kommunen und deren Umsetzung vor.

 

Darüber hinausgehende Praxisinformationen gibt Tina Jermann von der EXILE-Kulturorganisation und Leiterin des Projekts "Kommunales Handlungskonzept Interkultur" für die Staatskanzlei NRW. Meral Cerci vom LDS NRW stellt den Forschungsprozess zum Gesamtprojekt Interkultur vor.

 

Beigeordneter Bernd Wenske erläutert die gesellschaftliche Entwicklung in Bergkamen anhand einer Milieu- und Demografieanalyse, die der Niederschrift als Anlage 1 beigefügt ist.

 

Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel gibt einen Überblick über die derzeitigen und die geplanten Angebote der Kultureinrichtungen für Einwohner mit Migrationshintergrund (s. Anlage 2 der Niederschrift).

 

Die POWERPOINT-Präsentationen des Referententeams sind der Niederschrift als Anlage 3 beigefügt.

 

Im Anschluss an die Präsentationen entsteht eine angeregte Diskussion. Von den Ausschussmitgliedern werden zahlreiche Beispiele für die Vielfältigkeit der bestehenden kulturellen Angebote genannt. Moderator Meinhard Motzko stellt fest, dass Bergkamen zwar schon mitten im Prozess interkultureller Arbeit steht, diese aber noch nicht strukturiert sei. Zur Entwicklung eines interkulturellen Handlungskonzepts für Bergkamen (Wie kann Kooperation der Kulturschaffenden im Bereich der Migranten, der Verantwortlichen im Ausschuss und in der Verwaltung erreicht werden?) werden folgende Ideen erarbeitet:

 

·       Entwicklung eines "X"-Punkte-Programms ("Masterplan")

 

·       Einrichtung einer regelmäßigen Kulturbörse. Auftakt unter Einbeziehung und breiter

Beteiligung aller im Stadtgebiet bestehenden Kulturorganisationen

 

·       Regelmäßige Höhepunktsveranstaltungen, z. B. "Interkulturelle Woche" in Kooperation mit

Dezernat II

 

·       Vermehrt Auftrittsmöglichkeiten für ausländische Künstler innerhalb des Kulturprogramms

schaffen

 

·       Repräsentative Anlässe zur Kontaktpflege nutzen (zu offiziellen Empfängen Vertreter der

Migrantenorganisationen einladen)

 

·       Kompetenz der Menschen mit Migrationshintergrund herausstellen (Schriftsteller, Lehrer)

 

·       Kulturelle Bildung fördern – Vorbilder schaffen

 

·       Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Migrantenvereinen finden und den Dialog

organisieren

 

·       Gemeinsame institutionelle Hintergründe nutzen (z. B. Schulen)

 

·       Aufgaben und Schwerpunkte in der Arbeit vor Ort verändern. Das bedeutet: Recherche des

bereits vorhandenen Potentials, Analyse und sensible Wahl der Orte

 

·       Künstlerische Wettbewerbe durchführen

 

·       Statistische Basis aktualisieren (keine "Ausländerstatistik")

 

·       Die Chancen des Wochenmarktes am Donnerstag nutzen

 

·       Open-Air-Angebote vorhalten – gemeinsamer Veranstaltungsbesuch ohne Schwellenängste

 

In der weiteren Diskussion wird deutlich, dass die perspektivisch größten Erfolge im Bereich der Kinder- und Jugendkulturarbeit gesehen werden.

 

Stellvertretender Ausschussvorsitzender Mittmann schlägt die Gründung eines interkulturellen, ämterübergreifenden Arbeitskreises vor.

 

Der Vertreter der CDU-Fraktion Pufke hält die Bestellung eines Integrationsbeauftragten für sinnvoll, der die Themen in Zusammenarbeit mit dem Integrationsrat bündeln sollte.

 

Beigeordneter Wenske äußert seine Überzeugung, dass die interkulturelle Kulturarbeit spezifisch im Kulturreferat angesiedelt, aufgearbeitet und konkretisiert werden muss.

 

Der Ausschussvorsitzende Grziwotz erklärt zusammenfassend, dass die erarbeiteten Ergebnisse der Tagung die solide Grundlage für ein Handlungskonzept sind, das im Bereich des Kulturreferats in Kooperation mit Schulverwaltung und Jugendamt erarbeitet werden soll.

 

Die Verwaltung erhält den Auftrag, zur nächsten Ausschusssitzung erste Handlungsschritte zu entwickeln.