Beschluss: Mit Stimmenmehrheit zugestimmt

Abstimmung: Ja: 14, Enthaltungen: 1

Beschluss:

 

Der Kulturausschuss beauftragt die Verwaltung zu prüfen, inwieweit auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Monopol Schacht Grimberg 3/4 die Errichtung einer dauerhaften Erinnerung an den Steinkohlebergbau möglich ist und wie überhaupt der Bergbau im Rahmen der Erinnerungskultur im Stadtgebiet besser integriert und verankert werden könne.

 


Frau Wernau (SPD-Fraktion) bittet im Namen der SPD-Fraktion die Verwaltung zu prüfen, welche Möglichkeiten im vorderen Bereich des Geländes der ehemaligen Zeche Monopol Schacht Grimberg 3/4 bestehen, eine Fläche zu reservieren, um im weiteren Verlauf eine dauerhafte Erinnerung an den Steinkohlebergbau zu errichten. Damit soll ein neues Wahrzeichen an Ort und Stelle etabliert werden.

Diesbezüglich soll geprüft werden, ob

- ein Pförtnerhäuschen analog dem Beispiel in Lünen, an der Westfalia-Brücke realisierbar ist.

- die (technische und gesellschaftliche) Umsetzung des Ehrenmals für die 405 verunglückten     

  Bergleute vom Südhang an den neuen Standort der Erinnerungskultur möglich ist.

- der Geschichtskreis Haus Aden – Grimberg 3/4 einbezogen werden kann.

- hierfür ggf. externe Fördermittel zur Umsetzung zu akquirieren sind.

 

Frau Wernau betont, dass kaum eine Stadt / Bevölkerung in Deutschland so sehr vom Bergbau geprägt worden sei wie Bergkamen.

 

Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel führt aus, dass für das Gelände bereits 2018 ein Bebauungsplan beschlossen worden ist und fast keine Flächen mehr zu verhandeln seien. Eine Fläche für die ein Spielplatz geplant ist, befindet sich noch in städtischem Besitz. Es gibt noch keine Planungen dazu. Das Jugendamt ist bereits über die Anfrage informiert worden; ob die Fläche genutzt werden kann, ist zu prüfen. Inwieweit über die RAG Deutsche Steinkohle AG noch Flächen zu erhalten sind, muss ebenfalls geprüft werden.

 

Grundsätzlich gibt die Kulturreferentin zu bedenken, dass die beschriebenen Ideen vor dem Hintergrund des Dramas „Grubenunglück“ gesehen werden sollten. Ein Pförtnerhäuschen könne dazu als Verharmlosung / Verkitschung empfunden werden.

 

Frau Schmidt-Apel ergänzt, dass es außerdem eine Nachfrage zur Umsetzung des Gedenksteins auf dem Gelände gebe. Eile sei nicht geboten, da der Stein auf dem jetzigen Platz nicht durch die Bauarbeiten gefährdet sei; gleichwohl kann hier eine zügige Lösung gefunden werden. Das Museum wird die Versetzung mit den Anliegern klären.

 

Herr Grziwotz (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) bekräftigt, dass der Anstoß, den Bergbau zu würdigen, wichtig und richtig sei. Es sei jedoch fraglich, ob es genau der Standort sein müsse. Man solle sich eher mit der Fragestellung befassen, wie der Bergbau generell im Rahmen der Erinnerungskultur besser aufgestellt werden könne. Er bevorzuge die Prüfung, wie der Bergbau über das Stadtmuseum hinaus mehr Würdigung erhalten kann.

 

Frau Wernau erklärt für die Fraktion, dass es möglich sei, den Antrag hinsichtlich der Fragestellung zu erweitern.

 

Kulturausschussvorsitzender Thomas Heinzel erklärt hierzu, dass sich diese Thematik bereits in der Begründung des Antrages abbildet: Um die Erinnerungskultur nachhaltig in das Stadtbild zu verankern und zu integrieren, sollten im Stadtgebiet auch für zukünftige Generationen zentral erlebbare Orte aus dieser Zeit geschaffen werden, um dadurch die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger mit dem Bergbau zu symbolisieren. 

 

Museumsleiter Mark Schrader führt aus, dass Grimberg 3/4 ein sehr sensibles Thema als Erinnerungsort in der Bevölkerung ist. Er schlägt vor, in der nächsten Kulturausschusssitzung im März einen Leitfaden zur Erinnerungskultur vorzustellen. Die wohnvoll AG schaffe aus einer privaten Initiative heraus einen örtlich gebundenen Erinnerungsort.

 

Herr Salfer (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) erinnert, dass im Bauausschuss vor längerer Zeit beschlossen worden sei, den Stein zu sichern und beim Baubetriebshof einzulagern. Frau Schmidt-Apel ist diese Verabredung nicht bekannt.