Beschluss: Kenntnisnahme

Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

 


Die Geschäftsführerin des Vereins „Familiäre Kinder-Tagesbetreuung e. V.“, Simone Pelzer, stellt den Verein und die aktuellen Entwicklungen in der Kindertagespflege vor.

 

Der Verein ist vom Jugendamt der Stadt Bergkamen beauftragt, die Gewinnung, Qualifikation und Beratung der Tagespflegepersonen durchzuführen. Ebenso überprüft der Verein vor Erteilung einer Pflegerlaubnis durch das Jugendamt die notwendigen Formalien. Ebenso ist der Verein Ansprechpartner für Eltern, die auf der Suche nach einem Tagespflegeplatz sind. Die umfangreiche Grundqualifikation angehender Tagespflegepersonen erfolgt gemeinsam mit den Städten Werne und Selm in der Familienbildungsstätte Werne.

 

Zum 01.08.2023 wurden 286 Kinder von 48 Tagespflegepersonen in Bergkamen betreut. Frau Pelzer berichtet, dass sowohl die Anzahl der betreuten Kinder als auch die Anzahl der Tagespflegepersonen rückläufig sind.

Als Herausforderungen für die Zukunft stellt Frau Pelzer die Themen Inklusion und Nachqualifizierung vor. Auch das Thema „Großtagespflegestellen“ werde an Bedeutung gewinnen.

 

Herr Schröder lobt ausdrücklich die Arbeit des Vereins und fragt nach, ob die Stadt nicht auch die verbleibenden 500 € Eigenanteil der Tagespflegepersonen an den Ausbildungskosten übernehmen könne. Erste Beigeordnete Busch verweist auf die entsprechende kreisweite Regelung und verdeutlicht, dass es sich bei der Arbeit der Tagespflegepersonen um eine selbstständige Tätigkeit handelt und ein geringer Eigenanteil daher durchaus angemessen sei.

 

Herr Deuse lobt ebenfalls die Arbeit und fragt, wie lange eine Tagespflegeperson im Schnitt in dem Beruf tätig ist. Frau Pelzer berichtet, dass die Tätigkeit i. d. R. längerfristig angelegt ist und von einem Großteil der Tagespflegepersonen etwa 10-15 Jahre ausgeübt wird.

 

Herr Heinzel lobt ebenfalls die Arbeit und fragt nach dem Umgang mit den sinkenden Betreuungszahlen in der Tagespflege aufgrund des Ausbaus der U3-Plätze in den Kindertageseinrichtungen. Frau Pelzer wies daraufhin, dass die Auslastung der Tagespflegepersonen derzeit noch hoch ist, diese sich aber flexibel zeigen müssten. Einige Tagespflegepersonen weiten bereits ihre Betreuungszeiten aus, um den Bedarfen der Eltern entgegenzukommen. Erste Beigeordnete Busch weist darauf hin, dass der Ausbau der Plätze in den Einrichtungen keine Konkurrenz zur Tagespflege darstelle und die Tagespflegepersonen in den letzten Jahren die Versorgungslücke schließen konnten. In Kombination mit den Plätzen in den Einrichtungen und den Angeboten der Tagespflege könne flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Eltern eingegangen werden.

 

Herr Kabaca lobt ebenfalls die Arbeit und fragt nach der Personalaquise. Frau Pelzer berichtet, dass sich derzeit 12 Personen im Auswahlverfahren für die nächste Qualifikationsrunde mit 5 Plätzen befinden. Die Interessenten melden sich i. d. R. über „Mund-zu-Mund“-Informationen beim Verein.