Beschluss: Kenntnisnahme

Beschlussvorschlag:

 

Der Kulturausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis.

 


1.1 Entwicklung der Musikschule seit dem Jubiläumsjahr 2019

 

Musikschulleiter Werner Ottjes berichtet über die Entwicklungen der Musikschule seit dem Jubiläumsjahr 2019. Anhand der Statistik ist zu erkennen, dass es seit dem Jahr 2020 einen Rückgang der Teilnehmerzahlen im Kernbereich gegeben hat. Dieser Rückgang ist zum einen auf die Corona-Pandemie zurück zu führen, zum anderen auf eine Änderung der Rechtslage, da das Angebot der musikalischen Früherziehung nicht mehr in den Kindertageseinrichtungen stattfinden darf.

 

Die Pandemiezeit wurde jedoch auch genutzt um die Musikschule im Bereich der Digitalisierung voran zu bringen. So wurden über das Landesförderprogramm „Landesoffensive für öffentliche Musikschulen“ Tablets, Laptops, Bluetooth Boxen, Smartboards und eine Videokonferenzkamera angeschafft. Des Weiteren verfügen alle Standorte nun über eine WLAN-Ausstattung.

 

Darüber hinaus wird aktuell eine Musikschul-App entwickelt, über die Nutzer*innen und Musikschullehrkräfte Informationen austauschen und kommunizieren.

 

Herr Ottjes erläutert, dass die drei Standorte Pestalozzihaus, Burgschule und die Geschäftsstelle an der Jahnstraße nach den Bauarbeiten an der Burgschule voraussichtlich auf zwei Standorte reduziert werden sollen. Die Geschäftsstelle wird dann ebenfalls in der Burgschule untergebracht werden.

 

Um die musikalische Bildung dauerhaft zu stärken, wird die Förderung für die öffentlichen Musikschulen in Nordrhein-Westfalen von der Landesregierung mehr als verdreifacht. Ziel der Offensive ist es, den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an den Musikschulen zu erhöhen, um so die Qualität des Bildungsangebots nachhaltig zu sichern. Der Stadt Bergkamen stehen ab 2023 aufgrund der jetzigen Jahreswochenstundenzahl Fördermittel in Höhe von € 30.000/Jahr für ihre Musikschule zur Verfügung. Dies reicht für die zusätzliche Einrichtung von vierzehn

U.-Stunden. Zehn U.-Stunden sollen für die musikalische Bildung im digitalen Wandel und vier U.-Stunden zur Talentförderung, Nachwuchsförderung und der langfristigen Personalentwicklung eingesetzt werden.

 

Die Frage des Herrn Mittmann (SPD-Fraktion), ob für die zehn U.-Stunden eine IT-Fachkraft eingestellt wird, verneint Herr Ottjes. Es handele sich bei dem Aufgabenfeld beispielsweise um eine Musiksoftware und es werde eine Fachkraft aus dem Musikerbereich gesucht.

 

Herr Grziwotz (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) fragt, ob mehr Musikschulangebote auch zu einer höheren Fördersumme führen würden und ob die Stellen befristet ausgeschrieben werden. Herr Ottjes führt aus, dass der Förderumfang zu einem bestimmten Stichtag festgelegt worden sei und mehr Angebote folglich nicht zu einer höheren Fördersumme führen würden. Des Weiteren handele es sich um befristete Stellen.

 

1.2 Musikakademie Bergkamen, Vorstellung der Abteilung für musikalische Erwachsenenbildung

 

Die Fachbereichsleiterin Anne Horstmann berichtet über die Entwicklungen der Musikakademie Bergkamen seit Beginn im Jahr 2015 und den Erfahrungen des Onlineunterrichts zu Zeiten der Pandemie. Es ist ein Jahresprogramm mit unterschiedlichen Formaten und viele Angebote resultieren aus Anfragen, wie beispielsweise der Kurs „Notenlesen für Erwachsene“, welcher Aufgrund der hohen Nachfrage mehrfach stattgefunden hat.

 

Bei dem aktuellen Jahresprogramm handelt es sich bereits um die neunte Auflage und es verdeutlicht, dass sich die Musikakademie etabliert hat.

Auf die Frage des Herrn Rennhak (CDU-Fraktion), wie man die entsprechende Zielgruppe erreicht, erläutert Frau Horstmann, dass viele über die Lokalpresse und Mundpropaganda erreicht werden und Social Media noch nicht das richtige Medium für diese Zielgruppe sei.

 

Herr Mittmann (SPD-Fraktion) gibt die Anregung, dass die Programmhefte zusammen mit den Kulturprogrammen in den Geschäften im Stadtgebiet verteilt werden können.

 

Der Kulturausschussvorsitzender Herr Heinzel stellt es sich schwierig vor im Onlineunterricht Erfolge erzielen zu können. Herr Ottjes führt aus, dass es wesentlich schöner sei vor Ort gemeinsam zu musizieren, das Onlineformat jedoch eine wichtige Möglichkeit gewesen sei um mit den Musikschulteilnehmer*innen in Kontakt zu bleiben.

 

1.3 Bericht zu JeKits, Stand der Entwicklung der erneuten Ausdehnung des Programms auf vier Grundschuljahre

 

Der stellvertretende Musikschulleiter Thorsten Lange-Rettich berichtet über den Beschluss des Landes NRW im Jahr 2021, das JeKits-Programm wieder von zwei auf vier Jahre zu erweitern und das somit auch das Programm an den Bergkamener Grundschulen bis 2023 wieder alle vier Jahre umfassen wird.

 

Folglich wird es ebenfalls einen Doppeljahrgang geben, der sowohl personell, organisatorisch als auch platztechnisch in den Schulen eine Herausforderung darstellen wird.

 

Auf die Fragen des Herrn Grziwotz (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) wie schwer es ist Personal zu finden und ob es genügend Leihinstrumente für alle Kinder gäbe, erläutert Herr Lange-Rettich, dass Leihinstrumente in ausreichender Menge verfügbar seien. Den Fachkräftemangel gäbe es auch in der Musiklehrerschaft, vor allem auch weil es die Musikhochschule in Dortmund nicht mehr gibt.

 

Herr Heinzel (Ausschussvorsitzender) betont die Wichtigkeit der musikalischen Früherziehung für die Entwicklung der Kinder und das diese nicht zu unterschätzen sei. Ebenfalls habe der JeKits-Unterricht eine andere Qualität als der normale Musikunterricht. 

 

Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel berichtet, dass das Vorgängermodell JeKi als Modellprojekt an die Kulturhauptstadt herangetragen wurde und als erstes Kulturhauptstadtprojekt überhaupt veröffentlicht wurde. Das verdeutliche die Qualität und Wichtigkeit dieses Programms.