Der stellvertretende Betriebsleiter des EBB Herr Polplatz zeigt den aktuellen Sachstand zur vier-wöchentlichen Abfuhr der roten Tonne auf. Es wurden bisher 592 Gefäße mit dem roten Deckel ausgeliefert bzw. getauscht. Für die Singlehaushalte und Zwei-Personenhaushalte führt dies zu einer Gebührenreduktion und trifft den heutigen Zeitgeist bzw. Bedarf.

 

 

Herr Polplatz erläutert den Sachstand zum Thema „Prüfauftrag kostenlose Sperrmüllabfuhr“. Aktuell kann Herr Polplatz mitteilen, dass im Januar diesen Jahres Angebote von verschiedenen Ingenieurbüros eingegangen sind. Im Februar erfolgte dann mit Zustimmung des Rechnungsprüfungsamtes die Vergabe an die Kommunal Agentur NRW GmbH aus Düsseldorf. Es wurden schon Gespräche zwischen den einzelnen Experten für Gebührensimulationen als auch operativer Einsatz durchgeführt, sodass es möglich sein kann, dass dieser Sachverhalt bereits in der nächsten Gebührenkalkulation berücksichtigt werden kann.

 

Es ist geplant, dass Ergebnisse der Kommunal Agentur NRW GmbH zur nächsten Betriebsausschusssitzung am 25.05.2022 präsentiert werden können. Eine Entscheidung über eine kostenlose Sperrmüllabfuhr für die kommende Gebührenkalkulation soll dann Mitte September durch den Stadtrat erfolgen.

 

 

Des Weiteren zeigt der stellvertretende Betriebsleiter des EBB Herr Polplatz auf, was die zurzeit ansteigenden Kraftstoffkosten für den Entsorgungsbetrieb bedeuten. Der jährliche Kraftstoffverbrauch beim EBB liegt bei ca. 135.000 Litern. In der letzten Gebührenkalkulation wurde mit einem jährlichen Durchschnittpreis von 1,60 € pro Liter geplant. Daraus ergeben sich PLAN-Aufwendungen von ca. 216.000 €.

Bei einem Szenario von anhaltenden Durchschnittspreisen von 2,20 € pro Liter Diesel-Kraftstoff würde das für den Abfallbereich zu Mehraufwendungen von 60.000 € führen, was eine Kostensteigerung von 1% (bei Gesamtkosten von ca. 6 Mio. €) bedeutet. Dieser Sachverhalt bedeutet nicht automatisch eine Steigerung der Gebühren um den genannten. Prozentwert.

 

Bei der Straßenreinigung und dem Winterdienst zeigt sich der Sachverhalt gravierender. In diesem Bereich gibt es einen höheren Technologisierungsgrad und eine andere Kostenstruktur mit jährlichen Gesamtaufwendungen von 550.000 €. Die steigenden Diesel-Kraftstoffpreise würden zu Mehraufwendungen von ca. 30.000 € (bei einem jährlichen Durchschnittspreis von 2,20 €/l) führen, was eine Kostensteigerung von über 5% bedeuten würde. Dieser Sachverhalt hätte dann auch Auswirkungen auf den Betriebsabrechnungsbogen und auf die Gebühren. Diese Mehrkosten müssen dann innerhalb der nächsten drei Jahre ausgeglichen werden.

 

Der stellvertretende Betriebsleiter des EBB Herr Polplatz stellt fest, dass abgewartet werden muss wie sich die Kostenexplosionen auf die beiden Gebührenarten entwickeln.

 

Zum Zeitpunkt der Aufstellung der vg. Gebührenkalkulationen im September 2021 lag der Dieselpreis bei ca. 1,40 €/l. Insoweit sah der Kalkulationspreis von 1,60 €/l eine Reserve vor. Allerdings konnte niemand den Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen auf den Energie-Sektor vorhersehen.

 

Ausschussmitglied Herr Derichs fragt nach dem aktuellen Stand des Fördermittelprogramms für wasserstoffbetriebene Müllentsorgungsfahrzeuge. Dies wäre aus der Sicht von Herrn Derichs ein Mittel um Betriebskosten einzusparen. Herr Polplatz zeigt auf, dass er und seine Mitarbeiter immer nach möglichen Einsparpotentialen (wirtschaftliche Aspekte) oder nach Maßnahmen für Emissionsreduktionen (ökologische Aspekte) suchen und entsprechende Möglichkeiten bewerten.

 

Des weiteren ergänzt Herr Polplatz, dass der EBB hauptsächlich mit Seitenlader arbeitet. Es gibt nur einen Anbieter der wasserstoffbetriebene Fahrzeuge anbietet und das nur als Hecklader. Der EBB selbst hat nur 2 Heckladerfahrzeuge als Verbrenner (Diesel) im Einsatz und diese werden noch einige Jahre fahren. Ein weiteres Problem ist, dass es nur eine Tankstelle mit Wasserstoff in der Umgebung (in Kamen) gibt. Wasserstoff ist für Herrn Polplatz eine ökologische Möglichkeit, wie zukünftig die Fahrzeuge bewegt werden können, aber nicht in den kommenden fünf Jahren. GWA-Analysen bei einem holländischen Entsorger, welcher elektrobetriebene Fahrzeuge einsetzt, haben gezeigt, dass eine jetzige Umstellung auf Elektro aufgrund der Reichweitenfrage für den EBB zu früh käme.

 

Herr Polplatz zeigt außerdem auf, dass Fahrzeuge mittelfristig auch mit Biogas betrieben werden könnten, was als Zwischenlösung bzw. Brückentechnologie unter Umständen möglich wäre.