Sitzung: 10.12.2019 Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr
Vorlage: 11/1765
Herr
Driesch (Leiter des Fachbereichs Natur und Umwelt beim Kreis Unna und
Geschäftsführer des Naturfördergesellschaft e.V. im Kreis Unna) informiert über
den aktuellen Stand des Projekts „Naturerlebnis Lippeauen“ (siehe Anlage). Im
Rahmen des Erlebnis.NRW-Projektes werde der Lippe-Abschnitt zwischen Lünen und
Werne-Stockum an ausgewählten Stellen für Radtouristen (ca. 20 km Radwege),
Wanderer und Ausflugsgäste (ca. 6 km Wanderwege) erlebbar gemacht. Die
Besonderheiten in Natur und Landschaft sowie insbesondere auch die Maßnahmen
der Rückgewinnung und Renaturierung sollen erklärt, erfahrbar gemacht und in
einen größeren Gesamtzusammenhang (Lippeumbau) gestellt werden. Hierbei werde
auf vorhandene Wege zurückgegriffen, um ökologisch sensible Bereiche maximal zu
meiden.
Die
Konkretisierung der Konzeptidee führte zur Festlegung der Routenführung und
Aussagen zur Gestaltung von ursprünglich insgesamt 28 Informations- und
Erlebnisstationen. Dabei lieferten Aussichtsstationen Information und Überblick
zu einem Teilraum/-aspekt; Beobachtungs-/Erlebnisstationen bieten ausgewählte,
intensive Naturerlebnisse und faszinierende Einblicke in Details. Weiterhin
seien robust gestaltete Rastplätze sowie die Ergänzung barrierefreier und
radfreundlicher Wege vorgesehen.
Für das
Stadtgebiet Bergkamen von besonderer Bedeutung seien folgende Stationen, die
durch ihre mäandrierenden Gestaltungen jeweils an den Verlauf der Lippe
erinnern sollen (Details siehe Präsentation / Nummerierung nach
Streckenverlauf):
1. Ökologiestation
2. Beobachtungsturm Ökostation
3. Deponiegelände
9. Lippeschlinge östlich der Fischerhofbrücke
17.
Rieselfelder Werne samt Flachgewässer
10.
Flachgewässer an der Römer-Lippe-Route
28.
Naturfreibad Heil
Das
gesamte Vorhaben werde durch EFRE-Mittel (Europäische Fonds für regionale
Entwicklung) gefördert. Nach diesen Bestimmungen sei das gesamte Vorhaben im
Jahr 2020 fertigzustellen. Derzeit befinde sich das Projekt in der
Ausführungsplanung und Ausschreibungs- bzw. Vergabephase. Das
Gesamtinvestitionsvolumen belaufe sich auf ca. 472.000 Euro.
Auf
Nachfrage erläutert Herr Driesch, dass die geplanten Gewässer regelmäßig nicht
trocken fielen, da diese stets durch entsprechend tiefe Schachtung an das
Grundwasser angeschlossen würden. Im
Sommer
2020 werde man erste konkrete Umsetzungen vor Ort besuchen können.
Bereits
begonnen und voraussichtlich in wenigen Monaten abgeschlossen sei die
Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die Ökostation hinsichtlich Brandschutz,
Barrierefreiheit, Gastronomie und technischer Ausstattung. Dies werte auch das
Projekt Naturerlebnis Lippeauen auf. Zudem sei eine Anbindung des geplanten
Rad- und Fußwegenetzes im Westen an die bereits vollendete Maßnahme in Lünen
und im Osten an den RS 1, an die Kanal begleitenden Wege und den Klöcknerradweg
als Nord-Süd-Verbindung vorgesehen.
Zu
differenzieren sei zwischen dem Projekt Naturerlebnis Lippeauen und der Lippeumgestaltung
durch den Lippeverband. Zur Umsetzung dieser Maßnahme seien bisher die Jahre
2023 / 2024 bekannt. In Arbeitsgesprächen mit der Landschaftsbehörde des
Kreises Unna und dem Dezernat für Bauen, Stadtentwicklung, Klimaschutz der
Stadt Bergkamen habe der Lippeverband angeboten, erforderliche Baustraße nach
Abschluss der Renaturierung nicht - wie ursprünglich vorgesehen - zurück zu
bauen, sondern diese dem Kreis bzw. der Stadt (ggf. auch dem RVR) zur Verfügung
zu stellen, damit dort durch Aufbringen einer abschließenden Asphaltdecke
regional bedeutsame Radwege entstehen können. Die Kosten für den Radweg, die
über die technische Herstellung der Baustraßen hinausgehen, können allerdings
nicht vom Lippeverband selbst getragen werden.
Frau
Reumke bittet Herrn Driesch, sich für diesen Aspekt weiterhin bei Abstimmungen
mit dem Lippeverband einzusetzen.
Herr Pufke regt an, das Projekt in einer nächsten Exkursion des Ausschusses vor Ort zu besichtigen und zu erfahren.