Herr Driesch (Leiter des Fachbereichs Natur und Umwelt beim Kreis Unna und Geschäftsführer des Naturfördergesellschaft e.V. im Kreis Unna) informiert über den aktuellen Stand des Projekts „Naturerlebnis Lippeauen“ (siehe Anlage). Im Rahmen des Erlebnis.NRW-Projektes werde der Lippe-Abschnitt zwischen Lünen und Werne-Stockum an ausgewählten Stellen für Radtouristen (ca. 20 km Radwege), Wanderer und Ausflugsgäste (ca. 6 km Wanderwege) erlebbar gemacht. Die Besonderheiten in Natur und Landschaft sowie insbesondere auch die Maßnahmen der Rückgewinnung und Renaturierung sollen erklärt, erfahrbar gemacht und in einen größeren Gesamtzusammenhang (Lippeumbau) gestellt werden. Hierbei werde auf vorhandene Wege zurückgegriffen, um ökologisch sensible Bereiche maximal zu meiden.

Die Konkretisierung der Konzeptidee führte zur Festlegung der Routenführung und Aussagen zur Gestaltung von ursprünglich insgesamt 28 Informations- und Erlebnisstationen. Dabei lieferten Aussichtsstationen Information und Überblick zu einem Teilraum/-aspekt; Beobachtungs-/Erlebnisstationen bieten ausgewählte, intensive Naturerlebnisse und faszinierende Einblicke in Details. Weiterhin seien robust gestaltete Rastplätze sowie die Ergänzung barrierefreier und radfreundlicher Wege vorgesehen.

Für das Stadtgebiet Bergkamen von besonderer Bedeutung seien folgende Stationen, die durch ihre mäandrierenden Gestaltungen jeweils an den Verlauf der Lippe erinnern sollen (Details siehe Präsentation / Nummerierung nach Streckenverlauf):

  1. Ökologiestation

  2. Beobachtungsturm Ökostation

  3. Deponiegelände

  9. Lippeschlinge östlich der Fischerhofbrücke

17. Rieselfelder Werne samt Flachgewässer

10. Flachgewässer an der Römer-Lippe-Route

28. Naturfreibad Heil

Das gesamte Vorhaben werde durch EFRE-Mittel (Europäische Fonds für regionale Entwicklung) gefördert. Nach diesen Bestimmungen sei das gesamte Vorhaben im Jahr 2020 fertigzustellen. Derzeit befinde sich das Projekt in der Ausführungsplanung und Ausschreibungs- bzw. Vergabephase. Das Gesamtinvestitionsvolumen belaufe sich auf ca. 472.000 Euro.

 

Auf Nachfrage erläutert Herr Driesch, dass die geplanten Gewässer regelmäßig nicht trocken fielen, da diese stets durch entsprechend tiefe Schachtung an das Grundwasser angeschlossen würden. Im

 

Sommer 2020 werde man erste konkrete Umsetzungen vor Ort besuchen können.

 

Bereits begonnen und voraussichtlich in wenigen Monaten abgeschlossen sei die Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die Ökostation hinsichtlich Brandschutz, Barrierefreiheit, Gastronomie und technischer Ausstattung. Dies werte auch das Projekt Naturerlebnis Lippeauen auf. Zudem sei eine Anbindung des geplanten Rad- und Fußwegenetzes im Westen an die bereits vollendete Maßnahme in Lünen und im Osten an den RS 1, an die Kanal begleitenden Wege und den Klöcknerradweg als Nord-Süd-Verbindung vorgesehen.

 

Zu differenzieren sei zwischen dem Projekt Naturerlebnis Lippeauen und der Lippeumgestaltung durch den Lippeverband. Zur Umsetzung dieser Maßnahme seien bisher die Jahre 2023 / 2024 bekannt. In Arbeitsgesprächen mit der Landschaftsbehörde des Kreises Unna und dem Dezernat für Bauen, Stadtentwicklung, Klimaschutz der Stadt Bergkamen habe der Lippeverband angeboten, erforderliche Baustraße nach Abschluss der Renaturierung nicht - wie ursprünglich vorgesehen - zurück zu bauen, sondern diese dem Kreis bzw. der Stadt (ggf. auch dem RVR) zur Verfügung zu stellen, damit dort durch Aufbringen einer abschließenden Asphaltdecke regional bedeutsame Radwege entstehen können. Die Kosten für den Radweg, die über die technische Herstellung der Baustraßen hinausgehen, können allerdings nicht vom Lippeverband selbst getragen werden.

 

Frau Reumke bittet Herrn Driesch, sich für diesen Aspekt weiterhin bei Abstimmungen mit dem  Lippeverband einzusetzen.

 

Herr Pufke regt an, das Projekt in einer nächsten Exkursion des Ausschusses vor Ort zu besichtigen und zu erfahren.