Beschluss: Einstimmig zugestimmt

 

 

1.       Der gemeinsame Ausschuss nimmt die Vorlage zur Kenntnis und begrüßt die Planung.

2.       Die Verwaltung wird beauftragt, die vorgestellte Planung zur baulichen Instandsetzung des Stadtmuseums sowie zur Schaffung eines multifunktionalen Eingangsbereiches mit Vortragsraum (unter dem Arbeitstitel: „Kulturforum Bergkamen“) und Neustrukturierung des Museumsvorplatzes umzusetzen.

 

 


Erster Beigeordneter Dr. Ing. Hans-Joachim Peters erhält das Wort. Er führt einleitend aus, dass diese gemeinsame Sitzung der beiden Ausschüsse zum ersten Mal stattfindet und unterstreicht dabei die Wichtigkeit und die Bedeutung der zu beschließenden Maßnahme für die Stadtentwicklung in Bergkamen. Er betont die gute Zusammenarbeit der beteiligten Stadtämter und begrüßt neben der Planung der Verwaltung „Multifunktionsraum und Umgestaltung Museumsvorplatz“ auch das private Engagement, hier: Bau einer Wohnanlage, betreutes Wohnen und die Umgestaltung der Westseite des Gebäudes. Städtebauliche Defizite können beseitigt werden. Der Bereich wird durch den Neubau eine städtebauliche Aufwertung erfahren. Anhand einer Power Point Präsentation erläutert er die weiteren Pläne und Maßnahmen (Anlage 1 – PPP zum gemeinsamen Ausschuss), u.a.:

 

       Verlagerung und funktionale Aufwertung des Eingangsbereichs des Museums

       Umgestaltung insb. des nördlichen Teils des Museumsvorplatzes

       Treppe Haupteingang u.a. nicht barrierefrei

       Anbau/Neubau bietet Chancen zur hoch- und städtebaulichen Korrektur

       dezernatsübergreifende Empfehlung: Verlegung Haupteingang

       multifunktionale Saal-/Cafestrukturen

       Symbiose aus Hoch- und Städtebau: Platzgestaltung / Bepflanzung auf neuen Haupteingang ausrichten

       Platzumgestaltung ggf. in mehreren Stufen; Vorzone Museum muss schnellstmöglich realisiert werden

 

Erster Beigeordneter Dr. Ing. Hans-Joachim Peters gibt das Wort weiter an den Beigeordneten und Kulturdezernenten Marc Alexander Ulrich. Dieser stellt die Bedeutung des Bergkamener Stadtmuseums für den kulturellen Bereich heraus. Neben den bekannten Exponaten und Ausstellungen ist das Museum immer auch die Darstellung von Heimat, des Strukturwandels vor Ort und zudem kulturelle Visitenkarte der Stadt. Er verweist auf die mit der Umsetzung des Museumskonzeptes einhergehende Attraktivitätssteigerung und die Vermarktungsmöglichkeiten. Der jetzige Arbeitstitel „Kulturforum Bergkamen“ wird vermutlich noch angepasst werden. Das Thema wird die Beteiligten noch auf Jahre begleiten. Die Finanzierung wird am Ende der Sitzung vorgestellt und als Vorlage für den Rat und Haupt- und Finanzausschuss vorbereitet.

 

Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel weist daraufhin, dass das Stadtmuseum heute bereits in einer ganz anderen Liga spielt als noch vor rund zehn bis zwölf Jahren. Mit Hilfe und Unterstützung des Fördervereins wurde viel bewegt. U.a. auch die Errichtung der Holz-Erde-Mauer, Römerpark Bergkamen. Der politische Auftrag, das Museum zu einem siedlungsgeschichtlichen Museum zu entwickeln, schreitet stetig fort. Mittlerweile kommen Besucher aus ganz Deutschland nach Bergkamen. Als Vorbilder dienen Xanten, Haltern und ähnliche Orte der Römergeschichte.


Thomas Grziwotz übergibt das Wort an den Architekten Markus Meier von Meier+Partner Architekten. Herr Meier bedankt sich für die Einladung und untermauert anhand einer Power Point Präsentation (Anlage 2 – PPP „Bauvorhaben: Energetische Teilsanierung, Erweiterung, Teilmodernisierung, Verlegung des Besuchereinganges des Stadtmuseums Bergkamen) seine Ausführungen.

 

Herr Meier würdigt die museumspädagogischen Aspekte in Bergkamen, sieht das Museum als Alleinstellungsmerkmal in der Region und spricht von einem kleinen „Schatz“. Bei dem bislang geplanten Umbau der Druckwerkstatt ergeben sich aus seiner Sicht zunehmend Probleme durch:

 

  • Bestand-Grünanlagen, die Bäume verstecken das Objekt, das Wurzelwerk richtete bereits Schäden an den Kanälen an
  • Der Bergbaustollen auf der Rückseite des Gebäudes kommt nicht richtig zur Geltung
  • Die Umnutzung des Gebäudes ehemals Druckwerkstatt / Töpferwerkstatt in den vorhandenen Strukturen wäre immer ein Kompromiss
  • Der Gebäudekörper der Druckwerkstatt ist marode
  • Ein neuer Brandschutz ist dringend erforderlich
  • Morbider Charme (Bergschäden)
  • Der bereits vorhandene Aufzug entspricht nicht den heutigen Standards von Barrierefreiheit
  • Eine Untersuchung durch das Statikbüro Hiddemann kommt zu dem Schluss, dass der Zwischentrakt abgebrochen werden muss

 

Empfehlung für zukünftige Maßnahmen und deren Auswirkungen:

 

  • Vorderseitige Verlagerung des Eingangs, rechter Bereich mit Automatiktür
  • Cafeteria und Empfangsbereich mit hochwertiger Empfangstheke
  • Unnötige Umwege für (Besucher-) Gruppen werden vermieden
  • Veranstaltungen können aufgrund der neuen Aufteilung losgelöst vom Museumsbetrieb stattfinden (Einsparung von Personalkosten)
  • Cafeteria und Vorplatz können einfacher von Menschen des Quartiers genutzt werden
  • Mehr Sicherheit für Exponate und die Besucher
  • Das Gebäude vom Rand weg holen und zum Teil des (Park-)platzes werden lassen
  • Erläuterung der Baukostenplanung, siehe Folie 13 der Präsentation

 

Thomas Grziwotz bedankt sich für den informativen Beitrag und gibt das Wort zurück an den Beigeordneten Marc Alexander Ulrich. Dieser stellt die Finanzierung in zwei Abschnitten vor, Neubau und Sanierung Altbau. Die Sanierung des Altbaus muss zwingend umgesetzt werden, dafür sind Rückstellungen im Jahr 2017 in Höhe von 2,3 Mio. Euro gebildet worden. Weitere Mittel müssten überplanmäßig bereitgestellt werden. Die Gestaltung des Museumsvorplatzes ist hier noch nicht enthalten, wird noch in den zuständigen Gremien beraten und im nächsten Doppelhaushalt dargestellt werden. Er gibt abschließend den Hinweis, dass keine KP III- Mittel mehr zur Verwendung kommen werden. Diese sind aber nicht verloren, sondern werden bei anderen Maßnahmen und Projekten in der Stadt eingesetzt.

 

Der Vorsitzende erkundigt sich daraufhin nach Rückfragen aus dem Ausschuss.

 

Marco Morten Pufke stellt zwei Fragen für die CDU-Fraktion an Herrn Meier. Erstens bezüglich der Thematik Bergschäden. Gibt es hier Gespräche und Verhandlungen mit der RAG? Und wie groß ist das geplante Fassungsvermögen des Mehrzweckraums?

Herr Meier bestätigt den Kontakt zur RAG, die Gespräche laufen bislang gut. Die Größe des Raumes liegt bei rund 160 QM, ca. 80 – 100 Personen soll der Raum gut fassen können, je nach Möblierung und Einrichtung der Örtlichkeit. Er verweist auf die möglichen zwei Zugänge aus Richtung Museum und neuem Eingang. Weiterhin ist die Möglichkeit von autarken Veranstaltungsangeboten gegeben, eigene WC-Anlagen und Garderobe sind vorgesehen.

 

Seitens der SPD-Fraktion spricht Herr Kay Schulte von einem gelungenen Entwurf und einer kreativen Maßnahme der Verwaltung (Kämmerei, Baudezernat und Kultur). Gerade in Anbetracht des „Kneipensterbens“ fehle es in vielen Bereichen an Versammlungsmöglichkeiten. Hier kann das „Kulturforum“ Abhilfe schaffen.

Er verweist auch darauf, dass aufgrund fehlender Möglichkeiten, viele Exponate nach Münster oder Xanten gehen. Es besteht zwingender Handlungsbedarf, um das Stadtmuseum weiter zu professionalisieren, z.B. im Bereich Klimatisierung. Die Annahme des Planungsauftrags durch Herrn Meier ist sehr positiv aufgenommen worden. Weitere Museumshighlights (Weihnachtsmarkt u.a.) werden in dem neuen Umfeld noch besser zur Geltung kommen. Herr Schulte führt weiter aus, dass bei rund 50T Einwohner 2,3 Mio. Euro eine gut investierte Summe seien. Dies entspräche einem Zuschuss von ca. 56 Euro pro Einwohner pro Jahr, also 4,67 Euro pro Monat.

 

Für die Fraktion Berg Auf äußert sich Herr Werner Engelhardt. Er begrüßt die geplanten und aus seiner Sicht verdienten Investitionen im Stadtmuseum. Hinsichtlich der Römerabteilung, und über den Erhalt der bergbaugeschichtlichen Abteilung sei man erfreut. Bezüglich des Multifunktionsraums spricht er von gerechtfertigten Investitionen.

 

Herr Rolf Humbach von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erwartet eine rege Nutzung des Multifunktionsraumes und spricht diesbezüglich von einem Highlight im Ortsteil / Stadtgebiet.

 

Thomas Grziwotz bedankt sich bei allen Rednern und der Verwaltung. Er verweist auf zwei nötige Beschlüsse.