Sitzung: 05.12.2017 Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung
Beschluss: Kenntnisnahme
Vorlage: 11/1060
Beschluss:
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung nimmt die Ergebnisse
der Marktanalyse für das Stadtumbauprojekt „Wasserstadt Aden“ (empirica ag,
2017) zur Kenntnis.
Frau
Reumke stellt die aktuellen Ergebnisse der Marktanalyse für das
Stadtumbauprojekt Wasserstadt Aden durch die empirica ag vor. Eine erste
Analyse aus dem Jahr 2007 sei aufgrund der langen Planungsphase und dem
zwischenzeitlich und anhaltenden Wandel in der Region für eine künftige
Vermarktung und nachhaltige Entwicklung des Quartiers zu überprüfen und an
Innovationen und moderne Wohnformen anzupassen.
Im
Standortprofil werde die Stadtumbaufläche als Insellage beschrieben mit den
Vorzügen ausgeprägter Naherholung, herausragender Freizeitangebote und der Möglichkeit
einer Imageentwicklung innerhalb eines abgeschlossenen Stadtviertels.
Herausforderungen der besonderen Lage seien ortsspezifische Barrieren wie Kanal
und Bahnlinie und eine planerische Bewältigung von Lärmimmissionen.
Die
Analyse zeige auf, dass bevorzugte Wohnformen jeweils von der Lebenssituation
der befragten Personen abhingen. Vorrangig bestimmten das Alter und der
Familienstand die Nachfrage, die von Appartements über barrierefreie Wohnungen
bis zu Einfamilienwohnhäusern reichten (Die Ausarbeitungen sind der den
Fraktionen zur Verfügung gestellten Analyse zu entnehmen). Der Bezug zum Wasser
sei allen Befragten gleich wichtig und führe nach Aussage der empirica ag zu
einer Steigerung der Zufriedenheit von 20% unter den Bewohnern. Daher seien Wassergrundstücke
am stärksten gefragt.
Auch unter
Berücksichtigung der Erfahrungen und der Erfolgsfaktoren von Wasserlagen (u.a.
Phönixsee in Dortmund) würden für die Vermarktung der Grundstücke in der
Wasserstadt folgende Empfehlungen ausgesprochen:
- Herausarbeiten
der Alleinstellungsmerkmale wie schwimmende Häuser, private Bootsstege und der
direkte Wasserbezug für alle Grundstücke
-
Sicherung und Festschreibung hochwertiger Gestaltung im öffentlichen Raum sowie
im privaten Hochbau
-
Entwicklung eines Gestaltungshandbuchs als Orientierung
-
Sicherheit für Aufenthaltszonen bereits städtebaulich berücksichtigen
-
Förderung kleinteiliger Quartiersbildungen und Schaffung von Nachbarschaft und
Identität
-
Optimierung des Bildes „Wohnen und Arbeiten am Aden-Boulevard“
-
Sicherstellung von Infrastrukturen wie Kita, Spielplätze, Gastronomie,
Nahversorgung und Gesundheit
-
Ausbildung der Seebrücke als Zentrum
-
Ausräumen von potentiellen Nutzungskonflikten
- Einsatz
innovativer Energietechniken auf wirtschaftlicher Basis
Das nach
Marktanalyse dargestellte Preisniveau sei als Richtwert zu verstehen. Die
tatsächlich zu bestimmenden Baulandkosten seien vom Gutachterausschuss des
Kreises Unna vor Vermarktung zu ermitteln.
Der Zeitraum der Vermarktung erstrecke sich für die circa 300 Wohneinheiten auf insgesamt zehn Jahre. Um einzelne Gebiete gezielter zu entwickeln, Kaufentscheidungen zu beschleunigen und Beeinträchtigungen durch beispielsweise Baulärm innerhalb der einzelnen Quartiere zu reduzieren, seien Vermarktungsabschnitte zu bilden.