Beschluss: Kenntnisnahme

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung nimmt die Ergebnisse der Marktanalyse für das Stadtumbauprojekt „Wasserstadt Aden“ (empirica ag, 2017) zur Kenntnis.

 


Frau Reumke stellt die aktuellen Ergebnisse der Marktanalyse für das Stadtumbauprojekt Wasserstadt Aden durch die empirica ag vor. Eine erste Analyse aus dem Jahr 2007 sei aufgrund der langen Planungsphase und dem zwischenzeitlich und anhaltenden Wandel in der Region für eine künftige Vermarktung und nachhaltige Entwicklung des Quartiers zu überprüfen und an Innovationen und moderne Wohnformen anzupassen.

Im Standortprofil werde die Stadtumbaufläche als Insellage beschrieben mit den Vorzügen ausgeprägter Naherholung, herausragender Freizeitangebote und der Möglichkeit einer Imageentwicklung innerhalb eines abgeschlossenen Stadtviertels. Herausforderungen der besonderen Lage seien ortsspezifische Barrieren wie Kanal und Bahnlinie und eine planerische Bewältigung von Lärmimmissionen.

 

Die Analyse zeige auf, dass bevorzugte Wohnformen jeweils von der Lebenssituation der befragten Personen abhingen. Vorrangig bestimmten das Alter und der Familienstand die Nachfrage, die von Appartements über barrierefreie Wohnungen bis zu Einfamilienwohnhäusern reichten (Die Ausarbeitungen sind der den Fraktionen zur Verfügung gestellten Analyse zu entnehmen). Der Bezug zum Wasser sei allen Befragten gleich wichtig und führe nach Aussage der empirica ag zu einer Steigerung der Zufriedenheit von 20% unter den Bewohnern. Daher seien Wassergrundstücke am stärksten gefragt.

 

Auch unter Berücksichtigung der Erfahrungen und der Erfolgsfaktoren von Wasserlagen (u.a. Phönixsee in Dortmund) würden für die Vermarktung der Grundstücke in der Wasserstadt folgende Empfehlungen ausgesprochen:

- Herausarbeiten der Alleinstellungsmerkmale wie schwimmende Häuser, private Bootsstege und der direkte Wasserbezug für alle Grundstücke

- Sicherung und Festschreibung hochwertiger Gestaltung im öffentlichen Raum sowie im privaten Hochbau

- Entwicklung eines Gestaltungshandbuchs als Orientierung

- Sicherheit für Aufenthaltszonen bereits städtebaulich berücksichtigen

- Förderung kleinteiliger Quartiersbildungen und Schaffung von Nachbarschaft und Identität

- Optimierung des Bildes „Wohnen und Arbeiten am Aden-Boulevard“

- Sicherstellung von Infrastrukturen wie Kita, Spielplätze, Gastronomie, Nahversorgung und Gesundheit

- Ausbildung der Seebrücke als Zentrum

- Ausräumen von potentiellen Nutzungskonflikten

- Einsatz innovativer Energietechniken auf wirtschaftlicher Basis

 

Das nach Marktanalyse dargestellte Preisniveau sei als Richtwert zu verstehen. Die tatsächlich zu bestimmenden Baulandkosten seien vom Gutachterausschuss des Kreises Unna vor Vermarktung zu ermitteln.

 

Der Zeitraum der Vermarktung erstrecke sich für die circa 300 Wohneinheiten auf insgesamt zehn Jahre. Um einzelne Gebiete gezielter zu entwickeln, Kaufentscheidungen zu beschleunigen und Beeinträchtigungen durch beispielsweise Baulärm innerhalb der einzelnen Quartiere zu reduzieren, seien Vermarktungsabschnitte zu bilden.