Herr Bauer vom Lippeverband stellt zunächst den Projektstand vor.

Für den Bereich Fluss sei eine Laufverlängerung von 11 km auf 13 km geplant bei gleichzeitiger Sohlanhebung von 2,00 m – 2,50 m. Dies führe zu einer Erhöhung des Wasserspiegels von ca. 1,50 m. Des Weiteren seien der Bau einer Sohlgleite am Wehr Beckinghausen und weitreichende Uferentfesselungen vorgesehen.

Für den Bereich der Aue lägen die Schwerpunkte in einer natürlichen Anbindung von Nebengewässern, der Wiederherstellung der Verbindung von Fluss und Aue, der Anlage von Kleingewässern, der Auenwaldentwicklung und der Grünlandextensivierung.

Diese Maßnahmen sollen die Überflutungsflächen vergrößern und so den Hochwasserschutz optimieren. Im Zuge der Umgestaltung seien eine Anpassung der Brückenplanung im Bereich der B 233 berücksichtigt und die Betriebssicherheit der Halden gewahrt ohne Gefährdung durch zu erwartenden schädlichen Austrag.

 

Nach dieser Einführung informiert Herr Bauer über die drei Themenschwerpunkte Naturfreibad Heil, Wegekonzept und Marina Nord.

Im Naturfreibad Heil sei aus Gewässergutgründen eine Erweiterung des Bestands in Richtung Osten geplant. Durch Zonierung der Erweiterungsfläche bis zu einer Tiefe von  5,70 m und einer Gesamtlänge des Vorhabens von ca. 80 m könne einerseits die Wasserqualität verbessert und andererseits die Schwimmfläche vergrößert werden. Die Schaffung eines Sprungbereichs mit Sprungturm auf Kosten des Betreibers / der Stadt Bergkamen ist zu prüfen.

Hinsichtlich des Wegekonzeptes sichert Herr Bauer zu, die Planungen der Stadt Bergkamen, des Kreises Unna und des RVR zu berücksichtigen.

Für den Bereich Marina Nord stellt Herr Bauer klar, dass die Umgestaltung der Lippe zu keiner Einschränkung des Entwicklungspotenzials der angrenzenden Flächen führe. Eine bauliche Nutzung sei in diesem Gebiet samt Unterkellerung möglich.

Abschließend berichtet Herr Bauer, dass das Einreichen des Planfeststellungsantrags für 2018/2019 avisiert sei. Ein früherer Zeitpunkt sei aufgrund des im Plangebiet durchgeführten Flurbereinigungsverfahrens nicht möglich. Im Naturfreibad könnten die Erdarbeiten ebenfalls im Winter 2018/2019 ausgeführt werden, so dass die Erweiterung des Bades ab der Saison 2019 genutzt werden könnte. Die Machbarkeit wird in den kommenden Wochen eng mit der Stadt Bergkamen, dem Betreiberverein, dem Kreis Unna und der BR Arnsberg abgestimmt. Die Genehmigung des Gesamtkonzepts sei für 2020/2021 zu erwarten; der Beginn der Hauptmaßnahme für das Jahr 2022 realistisch.

 

Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters unterstreicht die Unterstützung des Projekts durch die Stadt Bergkamen und stellt das regionale Umdenken hinsichtlich notwendiger Wandwanderwege entlang von Flussläufen heraus.

 

Stadtverordneter Heinzel bittet um Auskunft, welche Nutzung des Flusses der Naturschutz zulasse.

 

Herr Bauer bekräftigt, dass der Lippeverband eine Zugänglichkeit der Lippe grundsätzlich positiv begleite und im Einzelfall prüfen werde, welche Bereiche Besucherinnen und Besuchern zum Erleben des Flusses geöffnet werden können. Dies schaffe Akzeptanz bei den Bürgern.

 

Stadtverordneter Engelhardt fragt an, welche Belastungen von Boden und Wasser zu erwarten und mit welchen Kosten das Projekt verbunden sei.

 

Herr Bauer berichtet, dass sich die Höhe der Kosten auf circa 20 Mio. Euro belaufen.

 

Sowohl Herr Bauer als auch Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters ergänzen, dass anders als die Maßnahme Seseke die Gestaltungsmaßnahme Lippe nicht umlagefinanziert sei.

 

Stadtverordneter Weirich bittet um Erläuterung, welche Intensität bei den Überflutungen zu erwarten sei.

 

Herr Bauer erklärt, dass die Überflutungen vorrangig häufiger geplant und zu erwarten seien. Hierbei werden aufgrund des vorhandenen Geländereliefs und eingetretener Bergsenkungen verstärkte Vernässungsbereiche ergeben.

 

Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.