Sitzung: 27.06.2017 Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung
Vorlage: 11/0942
Herr Bauer
vom Lippeverband stellt zunächst den Projektstand vor.
Für den
Bereich Fluss sei eine Laufverlängerung von 11 km auf 13 km geplant bei
gleichzeitiger Sohlanhebung von 2,00 m – 2,50 m. Dies führe zu einer Erhöhung
des Wasserspiegels von ca. 1,50 m. Des Weiteren seien der Bau einer Sohlgleite
am Wehr Beckinghausen und weitreichende Uferentfesselungen vorgesehen.
Für den
Bereich der Aue lägen die Schwerpunkte in einer natürlichen Anbindung von
Nebengewässern, der Wiederherstellung der Verbindung von Fluss und Aue, der
Anlage von Kleingewässern, der Auenwaldentwicklung und der
Grünlandextensivierung.
Diese
Maßnahmen sollen die Überflutungsflächen vergrößern und so den Hochwasserschutz
optimieren. Im Zuge der Umgestaltung seien eine Anpassung der Brückenplanung im
Bereich der B 233 berücksichtigt und die Betriebssicherheit der Halden gewahrt
ohne Gefährdung durch zu erwartenden schädlichen Austrag.
Nach
dieser Einführung informiert Herr Bauer über die drei Themenschwerpunkte
Naturfreibad Heil, Wegekonzept und Marina Nord.
Im
Naturfreibad Heil sei aus Gewässergutgründen eine Erweiterung des Bestands in
Richtung Osten geplant. Durch Zonierung der Erweiterungsfläche bis zu einer
Tiefe von 5,70 m und einer Gesamtlänge
des Vorhabens von ca. 80 m könne einerseits die Wasserqualität verbessert und
andererseits die Schwimmfläche vergrößert werden. Die Schaffung eines
Sprungbereichs mit Sprungturm auf Kosten des Betreibers / der Stadt Bergkamen
ist zu prüfen.
Hinsichtlich
des Wegekonzeptes sichert Herr Bauer zu, die Planungen der Stadt Bergkamen, des
Kreises Unna und des RVR zu berücksichtigen.
Für den
Bereich Marina Nord stellt Herr Bauer klar, dass die Umgestaltung der Lippe zu
keiner Einschränkung des Entwicklungspotenzials der angrenzenden Flächen führe.
Eine bauliche Nutzung sei in diesem Gebiet samt Unterkellerung möglich.
Abschließend
berichtet Herr Bauer, dass das Einreichen des Planfeststellungsantrags für
2018/2019 avisiert sei. Ein früherer Zeitpunkt sei aufgrund des im Plangebiet
durchgeführten Flurbereinigungsverfahrens nicht möglich. Im Naturfreibad
könnten die Erdarbeiten ebenfalls im Winter 2018/2019 ausgeführt werden, so
dass die Erweiterung des Bades ab der Saison 2019 genutzt werden könnte. Die
Machbarkeit wird in den kommenden Wochen eng mit der Stadt Bergkamen, dem
Betreiberverein, dem Kreis Unna und der BR Arnsberg abgestimmt. Die Genehmigung
des Gesamtkonzepts sei für 2020/2021 zu erwarten; der Beginn der Hauptmaßnahme
für das Jahr 2022 realistisch.
Erster
Beigeordneter Dr.-Ing. Peters unterstreicht die Unterstützung des Projekts
durch die Stadt Bergkamen und stellt das regionale Umdenken hinsichtlich
notwendiger Wandwanderwege entlang von Flussläufen heraus.
Stadtverordneter
Heinzel bittet um Auskunft, welche Nutzung des Flusses der Naturschutz zulasse.
Herr Bauer
bekräftigt, dass der Lippeverband eine Zugänglichkeit der Lippe grundsätzlich
positiv begleite und im Einzelfall prüfen werde, welche Bereiche Besucherinnen
und Besuchern zum Erleben des Flusses geöffnet werden können. Dies schaffe
Akzeptanz bei den Bürgern.
Stadtverordneter
Engelhardt fragt an, welche Belastungen von Boden und Wasser zu erwarten und
mit welchen Kosten das Projekt verbunden sei.
Herr Bauer
berichtet, dass sich die Höhe der Kosten auf circa 20 Mio. Euro belaufen.
Sowohl
Herr Bauer als auch Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters ergänzen, dass anders
als die Maßnahme Seseke die Gestaltungsmaßnahme Lippe nicht umlagefinanziert
sei.
Stadtverordneter
Weirich bittet um Erläuterung, welche Intensität bei den Überflutungen zu
erwarten sei.
Herr Bauer
erklärt, dass die Überflutungen vorrangig häufiger geplant und zu erwarten
seien. Hierbei werden aufgrund des vorhandenen Geländereliefs und eingetretener
Bergsenkungen verstärkte Vernässungsbereiche ergeben.
Die
Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.