Beschluss:
Der Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Erster
Beigeordneter Dr.-Ing. Peters erklärt, man habe lange auf die Zahlen der
Straßenverkehrszählung 2015 warten müssen. Nachdem die Auswertung für die
Bundesautobahnen und der Bundesstraßen bereits von der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt) veröffentlicht worden seien, liegen aktuell die Zahlen für
die Landestraßen im Kreisgebiet Unna vor. Die Zahlen seien von der Verwaltung
unter Berücksichtigung der letzten Verkehrszählung aufgearbeitet worden. Dr.-Ing. Peters stellt
die Zahlen anhand einer Präsentation vor, die auch der Einladung als Anlage
beigefügt wurde. Nach einer detaillierten Auswertung der Zahlen sei nicht
nachvollziehbar, warum die Verkehrszählung der BASt eine so deutliche
Steigerung der LKW-Verkehre auf der Kampstr./Schulstr. bis zur Tödinghauser
Str. abbilde. Die Verwaltung werde prüfen, warum die Zählergebnisse von den
bisher durchgeführten Zählungen so deutlich abweichen.
Stadtverordneter Miller ist zufrieden, dass nun endlich realistische Zahlen
vorlägen. Die Zahlen seien angesichts der Aussagen von einzelnen Anwohnern
keine Überraschung. Herr Miller prognostiziert, dass der LKW-Verkehr in Zukunft
deutlich zunehmen werde. Der Prüfauftrag des Rates müsse angesichts der
vorliegenden Zahlen korrigiert werden. Nach den Landtagswahlen solle ein klares
Zeichen an das Land gesendet werden, dass die Interessen der Anwohner ernst
genommen werden und zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur die L 821 n
zwingend umzusetzen sei.
Stadtverordneter Reichelt stellt fest, dass die Zählergebnisse an den meisten
Zählstellen einen Rückgang des Verkehrsaufkommens abbilden. Lediglich an zwei
Zählstellen sei eine deutliche Erhöhung des Verkehrsaufkommens festgestellt
worden. Die Erhöhung des Verkehrsaufkommens auf der Schul- und Kampstraße sei
von der SPD-Fraktion zur Kenntnis genommen worden. Es sei nunmehr notwendig,
die Zahlen genau zu untersuchen, um entsprechende Alternativen zum Wohle der
Anwohner zu entwickeln.
Stadtverordneter Grziwotz erklärt für seine Fraktion, dass der Bau der L 821 n
keine Lösung sei. Die Zählergebisse der BASt seien auch für die Fraktion
Bündnis 90 / Die Grünen nicht nachvollziehbar, daher sei es notwendig die
Zahlen genau zu analysieren und Alternativen zur L 821 n zu entwickeln bzw.
erneut zu bewerten. Der von der CDU-Fraktion gefordert Bau der L 821 n führe
lediglich zu einer Verlagerung der Verkehrsströme, so dass es auf den
Ausweichstraßen zu einer Erhöhung der Verkehrsbelastung komme werde. Für die
Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen sei auch ein generelles Fahrverbot für LKW im
Stadtzentrum denkbar.
Stadtverordneter Engelhardt bemängelt, dass die Kreisstraßen nicht in die
Verkehrszählung eingeflossen seien. Die Verkehrsströme können ohne die
Einbeziehung der Kreisstraßen nicht nachvollziehbar dargestellt werden. Er
fordert für die Fraktion BergAUF, die Schul- und die Jahnstraße für den
LKW-Verkehr zu sperren.
Stadtverordneter Schulte bemerkt, dass keine konkreten Aussagen vorliegen,
woher die erhöhte Verkehrsbelastung komme. Aus seiner Sicht seien auch Staus
und Geschwindigkeitsbegrenzungen Ursachen für eine Verdichtung der
Verkehrsströme. Es sei im Interesse der Bergkamener Bürger, dass weiterhin
Maßnahmen zur Minderung der Belastung entwickelt werden sollen.
Stadtverordneter Kress bittet um Information, wie der Verkehr zur Anlieferung
der Böden zur Wasserstadt Aden geregelt sei.
Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters erklärt, dass die Bodenlieferverkehre zur
Wasserstadt ausschließlich über die Jahnstraße bzw. vom Westenhellweg her
erfolgen. Dadurch würde die Belastung für die Siedlungsstrukturen so gering wie
möglich gehalten.
Stadtverordneter Mittmann ergänzt, dass es wichtig sei, dass alle Zahlen von
der Verwaltung detailliert geprüft werden.
Vorsitzender Pufke erklärt, dass für die L 821 n seit 3 Jahren Baurecht
bestehe. Er befürworte für seine Fraktion den Bau der L 821 n, es gebe dazu
keine Alternativen. Bergkamen solle ein klares Signal in Richtung
Landesregierung für den Bau senden. Er fragt die Verwaltung, ob Fristen für
eine Positionierung der Stadt Bergkamen zum Thema einzuhalten seien.
Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters erklärt, dass das kommunale
Straßenbauprogramm im Herbst dieses Jahres fortgeschrieben werde. Aktuell könne
aber noch kein Stichtag genannt werden. Ein Zeitkorridor werde schnellsten von
der Verwaltung genannt. *
*Den Fraktionen wurde per Mail vom
07.04.2017 mitgeteilt, dass die Stellungnahmen
möglichst bis Ende Mai 2017 abgegeben
werden sollen.