Sitzung: 17.09.2015 Rat der Stadt Bergkamen
Beschluss: Mit Stimmenmehrheit zugestimmt
Abstimmung: Ja: 31, Nein: 10
Vorlage: 11/0363
Beschluss:
Der Rat der Stadt Bergkamen beauftragt den Bürgermeister, sich bei der Landesregierung NRW, den Landtagsfraktionen sowie in allen relevanten Gremien für die Einführung des kommunalen Wahlrechts für alle auf Dauer in NRW lebenden Migrantinnen und Migranten
mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit einzusetzen.
Beigeordnet Busch
berichtet zunächst über die kontroverse Diskussion im Integrationsrat.
Letztendlich war die mehrheitliche Meinung, dass das kommunale Wahlrecht für
Migrantinnen und Migranten ein weiterer Schritt zur Integration sei.
SPD-Fraktionsvorsitzender
Schäfer spricht sich für das Wahlrecht für auf Dauer lebende Migrantinnen und
Migranten aus. Sie sollten mitbestimmen, was in der Stadt passiert.
CDU-Fraktionsvorsitzender
Heinzel begrüßt zunächst, dass der Integrationsrat eine Initiative an den Rat
gerichtet hat. Seine Fraktion lehnt die Vorlage allerdings ab, da das Wahlrecht
im Zusammenhang mit der deutschen Staatsbürgerschaft stehen müsse. Es sei eine
Kernfrage, ob dies rechtlich einwandfrei oder eine Grundgesetzänderung erforderlich
ist.
Für Bündnis 90/Die
Grünen-Fraktionsvorsitzender Wehmann handelt es sich um ein grundsätzliches
Thema der Grünen zur Integration der Menschen. Den Migrantinnen und Migranten
kein Wahlrecht zu geben hält er für veraltet.
Der Integrationsrat
hat nach Auffassung von BergAUF-Fraktionsvorsitzenden Engelhardt mit diesem
Antrag einen wichtigen Beitrag geleistet. Das Wahlrecht an die deutsche
Staatsbürgerschaft zu knüpfen hält er für Rückständig. Er hofft, dass der
Gesetzesgeber keine zu langen Aufenthaltsfristen festlegt.
Bündnis 90/Die
Grünen-Stadtverordneter Sparringa äußert sein Unverständnis zur Haltung der
CDU.
Bürgermeister
Schäfer bestätigt die rechtlichen Bedenken des CDU-Fraktionsvorsitzenden. Für
ihn gibt es Gründe für und gegen das Wahlrecht. Heute wird er der Vorlage
zustimmen.