Beschluss: Kenntnisnahme

 

 


Bürgermeister Roland Schäfer bemerkt zum GSW Bäderkonzept, dass heute nur die wesentlichen Aussagen des Gutachtens  vorgestellt werden,  eine Entscheidung werde heute nicht getroffen. Eine Umsetzung erfolge unter Beteiligung der Vereine, der Öffentlichkeit und der Politik.

 

Herr Altenburg von der Altenburg Unternehmensberatung stellt sich und sein Unternehmen vor. Er unterstreicht die Objektivität seines Konzeptes, das als Entscheidungshilfe für die Politik dienen soll. Er lobt die interkommunale Zusammenarbeit der Städte Bergkamen, Bönen und Kamen. Herr Altenburg und Herr Steinert erläutern das GSW-Bäderkonzept anhand der Präsentation.

 

Vorsitzender Bernd Schäfer bedankt sich bei der Unternehmensgruppe Altenburg und bittet die Ausschussmitglieder ihre Fragen an die Gutachter zu richten.

 

Stadtverordneter Haverkamp fragt an, ob in dem Konzept auch Einsparungsmöglichkeiten, wie die Nutzung der Abwärme der Eissporthalle für das bestehende Hallenbad bzw. für das neue  Kombibad, berücksichtigt seien.

Herr Altenburg erklärt, dass diese Möglichkeiten in das Konzept einflossen, aber die Einsparungen so gering seien, dass diese sich nicht auf die einzelnen Nutzungsvarianten wesentlich auswirken.

 

Stadtverordneter Heinzel befürchtet, dass die genannten Investitionen, bezogen auf die unerwartete Erhöhung der Ausgaben bei dem Badumbau in Werne, nicht ausreichen werde.

Herr Altenburg weiß zu berichten, dass der Ist-Zustand des Schwimmbades in Werne nicht richtig bewertet worden sei. Der Sanierungsbedarf sei nicht bedarfsgerecht ermittelt  worden,  sodass die Baukosten nach oben korrigiert wurden. In dem vorgestellten Bäderkonzept beruhen die Zahlen auf Vergleichszahlen aus ähnlichen Bäderkonzepten, allerdings handele es sich nicht um eine abschließende Kalkulation nach HOAI. 

 

 

Stadtverordneter Engelhardt fragt an, ob bei dem Bau eines Zentralbades Kosten für die Unterhaltung eingeflossen seien und wofür die hohen Investitionen für den Altbau bereitgestellt werden.

Herr Altenburg antwortet, dass für den Neubau jährliche Instandhaltungsmaßnahmen von  200.000 € berücksichtigt seien.

 

GSW-Geschäftsführer Stams weist darauf hin, dass die Kosten für das GSW-Schwimmbad in Bönen eingehalten bzw. leicht unterschritten worden  seien.

 

Stadtverordneter Pollak fragt an, ob durch den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Eishalle die Kosten reduziert werden könnten.

Herr Altenburg antwortet, dass sich durch den Bau einer Photovoltaikanlage die betriebswirtschaftliche Struktur nicht wesentlich ändere.

 

 

Bürgermeister Roland Schäfer weist auf den hohen jährlichen Zuschussbedarf der vorhandenen Bäderstruktur hin. Das Geld für diese Kostendeckung fehle an anderen Stellen, daher spielen auf der Suche nach der besten Lösung die Ausgaben und Investitionen eine große Rolle. Die vorgestellten Lösungen der Firma Altenburg seien vor diesem Hintergrund zu bewerten.

 

 

Frau Engelhardt fragt, ob die Verbesserung der Attraktivität auch unter Berücksichtigung der verlängerten Anreise und der damit verbundenen Verkürzung des Schwimmsports berücksichtigt sei und die Belegung nach der Folie 22 den tatsächlichen Bedarf abdecke.

Herr Altenburg antwortet, dass die Entfernung und die Verlängerung der Anreise sich für den Schulsport je nach Standort positiver und negativer auswirken werde. Zur Folie 22 führt Herr Altenburg aus, dass die Parallelnutzungen unter Berücksichtigung der maximalen Kapazität abgebildet seien. Die Nachfrage für Vereine, Schulsport und für die Öffentlichkeit werde  großzügig abgedeckt. Insgesamt werden die Trainingsstunden bzw. Gruppenstunden um ca. 30% erhöht.

 

 

Stadtverordneter Schulte merkt an, dass die Stadt Bergkamen vor 20 Jahren auch ein Bäderkonzept beschlossen habe. Dieses Bäderkonzept sei gut und nachhaltig geplant. Die Vereine und die Öffentlichkeit wurden vor 20 Jahren in die Planung mit einbezogen. Herr Schulte weist auf die Notwendigkeit des vorliegenden Konzeptes hin und versichert den Vereinen, dass man im engen Dialog eine gemeinsame Lösung finden werde. Die Chance liege in einem neuen und hochmodernen gemeinsamen Bad.

 

Stadtverordneter Heinzel sieht Vorteile in einem Zentralbad für den Schul- und Vereinssport; daher gelte es den Dialog im weiteren Verfahren fortzusetzen und die Nachteile für die Öffentlichkeit so gering wie möglich zu halten.

 

Keine weiteren Fragen

 

Der Vorsitzende unterbricht wie angekündigt die Sitzung und bittet nun die Vereinsvertreter/innen, ihre Fragen und Anregungen direkt an die Gutachter zu richten.

 

Folgende Fragen und Anmerkungen der Mitglieder des DLRG, des Schwimmvereines Tura und des Eishockeyvereins wurden an die Firma Altenburg und den Ausschuss gerichtet:

 

-          Die Errichtung eines Zentralbades würde zu einem erheblichen Mitgliederschwund oder sogar zur Auflösung einzelner Vereine führen.

-          Die 21.000 abgebildeten Sportler im Schwimmbad Bönen (auf Folie 7 abgebildet) seien auf Grund der geringen Anzahl an Vereinen in Bönen nicht nachvollziehbar.

-          Der Vereinssport sei bis 22.00 Uhr im Konzept dargestellt, für Kinder und Jugendliche seien diese späten Belegungszeiten (auf Folie 22 abgebildet) nicht akzeptabel.

-          Wurde berücksichtigt, wie viele Schulen das Zentralbad nutzen können und führe die Menge an Schulen zu Problemen bei der Belegung?

-          Im Balkendiagramm sei der Bedarf an Wasserflächen nicht korrekt dargestellt. Zu Stoßzeiten sei eine störungsfreie Nutzung nicht gewährleistet, bzw.  sei die Öffentlichkeit vom Badebetrieb unzumutbar ausgeschlossen.

-          Wurden Wettkämpfe insbesondere am Wochenende bei der Aufstellung des Konzeptes berücksichtigt, da verschiedene Vereine eine Vielzahl von Wochenenden für Wettkämpfe beanspruchen.

-          Zur Eishalle wurde angemerkt, dass es keine Alternative gebe. Man solle die Einnahmen durch Steigerung der Attraktivität erhöhen. Der Eishockeyverein würde sich gerne engagieren.

-          Für den Eiskunstlauf, der insbesondere sehr junge Sportler anspreche, sei eine Eislaufhalle mit kurzen Anfahrtswegen vor Ort unverzichtbar.

 

 

GSW-Geschäftsführer Stams erläutert, dass die Vereinsstruktur im Schwimmbad Bönen nicht mit Kamen oder Bergkamen zu vergleichen sei. In Bönen seien sehr viele Rentner und Reha Sportler in Vereinen aktiv.

Stellvertretender Vorsitzende der DLRG Ortsgruppe Bergkamen Sven Holtsträter kann die Aussage zur Vereinsstruktur mit 21.000 Mitgliedern im Schwimmbad Bönen bestätigen.

 

Herr Altenburg weist darauf hin, dass ausreichend Kapazität als auch Ressourcen für die jüngeren Vereinsmitglieder in den Nachmittagsstunden und am frühen Abend in der Planung vorgesehen und eingeplant seien.

 

Die Anzahl der Schulschwimmer  entspricht dem heutigen Stand. Der Bedarf sei in Gruppen auf Folie 23 abgebildet. Das Angebot sei ausreichend dimensioniert und größer als die heute bestehenden Bäder. 

 

Herr Altenburg weist darauf hin, dass die Stadt Bergkamen in Relation zur Einwohnerzahl mit der derzeitigen Schwimmbadlandschaft überdimensioniert sei. Durch ein Zentralbad vergrößere man die Kapazität, durch die bedarfsgerechte Einrichtung eines Zentralbades könne man flexibler auf die verschiedenen Nutzer reagieren.

 

Bezüglich der Eishalle verweist Herr Altenburg auf seine Ausführung, dass eine Attraktivitätssteigerung nicht erfolgversprechend sei. Eine dauerhaft defizitäre und gering frequentierte Eishalle stelle keine Infrastruktur zur Grundversorgung einer Kommune der Größe Bergkamens dar.

 

Stadtverordneter Pollak regt an, das Gutachten in das Ratsinformationssystem einzustellen und bittet um eine Erläuterung zur Personalkostenabbildung auf Folie 32.

 

 

Zum Abschluss der Diskussion sagt Herr Altenburg, dass die Anzahl der Besucher bei einem neuen Bad deutlich ansteigen werde. Die Öffentlichkeit profitiere von der höheren Attraktivität eines neuen Schwimmbades. Die Neubauvariante sei eindeutig der Sanierungsvariante vorzuziehen.