Sitzung: 11.12.2014 Rat der Stadt Bergkamen
Beschluss: Mit Stimmenmehrheit zugestimmt
Abstimmung: Ja: 31, Nein: 13
Vorlage: 11/0219
Beschluss:
Der
Rat der Stadt Bergkamen beschließt die Satzung über die Festsetzung der
Steuersätze für die Grundsteuer und die Gewerbesteuer der Stadt Bergkamen in
der Form, wie sie der Erstschrift der Niederschrift beigefügt ist.
SPD-Fraktionsvorsitzender
Bernd Schäfer sieht keine Alternative zu den nun zu treffenden Entscheidungen,
auch wenn sie für die Bürgerinnen und Bürger äußerst schmerzhaft sind. Er
kritisiert die Schlupflöcher bei der Gewerbesteuer, die es schnellstmöglich auf
Bundesebene zu beseitigen gilt. Seiner Ansicht ist die Ablehnung der Beschlüsse
durch die CDU, wie es der Presse zu entnehmen war, unverantwortlich.
Schließlich gilt es einen Nothaushalt zu vermeiden. Die Verwaltung fordert er
im Namen der SPD-Fraktion auf, Einsparungen im freiwilligen Bereich mit
Augenmaß vorzunehmen. Bei einer Bilanzsumme von 350 Millionen Euro würde ein
komplettes Streichen der Maßnahmen im Kultur- und Stadtmarketingbereich lediglich
ein Potential von rund 500.000,- Euro bringen.
Für
CDU-Fraktionsvorsitzenden Heinzel stellt sich die Frage, ob der ständige
Haushaltsausgleich durch Anhebung der lokalen Steuern wirklich noch kommunale
Selbstverwaltung ist. Weiterhin kritisiert er die Anhebung der
Abwassergebühren, da diese in Bergkamen immer schon sehr hoch waren, zumal die
Verbandsumlage gesenkt worden ist.
Bündnis 90/Die
Grünen-Fraktionsvorsitzender Wehmann bedauert, dass vor Ort immer wieder
repariert werden muss, was an anderer Stelle verursacht wird. Trotzdem wird
seine Fraktion der Anhebung zustimmen.
BergAUF-Fraktionsvorsitzender
Engelhardt erklärt, dass seine Fraktion schon beim Einbringen des Haushaltes
auf die Probleme bei den Gewerbesteuereinnahmen hingewiesen hat. Ihm ist es
unverständlich, warum man hier mit mittleren Sätzen kalkuliert hat, wo die
Tendenzen schon klar waren. Die nun anstehende Anhebung der Grundsteuer geht
leider zu Lasten der Allgemeinheit und dient lediglich der kurzfristigen
Linderung.
FDP-Stadtverordnete
Lohmann-Begander erinnert an die alte Forderung ihrer Partei, den städtischen
Haushalt durch einen unabhängigen Gutachter nach Einsparpotentialen untersuchen
zu lassen.
Bürgermeister
Schäfer führt aus, dass der Haushalt auch ohne Gutachter in der Vergangenheit
entlastet wurde, zum Beispiel durch die Gründung der GSW, die
Stadtteilbücherei-Schließungen oder den enormen Personalabbau.
Erster
Beigeordneter Dr.-Ing. Peters ergänzt diese Ausführung am Beispiel
Energiebericht und Straßenbeleuchtungsvertrag.
Für Bündnis
90/Die Grünen-Stadtverordneter Sparringa stellt sich die Frage, ob nicht eine
stärkere Anhebung der Grundsteuer und der Verzicht der Erhöhung des
kalkulatorischen Zinssatzes beim SEB zu mehr Gerechtigkeit geführt hätte, da
hier die großen Gewerbebetriebe auch stärker in die Verantwortung genommen
würden.