Beschluss:
Der
Jugendhilfeausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die fortlaufende
Teilnahme des Bergkamener Jugendamtes am Landesförderprogramm
„kinderstark-NRW schafft Chancen“ zur Kenntnis.
Herr Kortendiek
stellt das Landesförderprogramm „kinderstark - NRW schafft Chancen“ vor. Er
berichtet über die Entwicklung des Landesprogramms und benennt die
verschiedenen Felder, in denen die Förderung eingesetzt wird:
- Stärkung kommunaler Vernetzung und
Koordinierung
- Familiengrundschulzentren
- Lotsendienste in Geburtskliniken
- Lotsendienste in Kinder- und
Jugendarztpraxen oder gynäkologischen Arztpraxen
- Kommunale Familienbüros
- Ausbau aufsuchender Angebote
Ziel des
Landesförderprogramms ist es, benachteiligte Kinder und Jugendliche zu fördern
und zu unterstützen.
Anhand des
Praxisbeispiels Familiengrundschulzentrum stellt Herr Hecker im Anschluss den
Ausschussmitgliedern die Arbeit im Familiengrundschulzentrum vor.
Die
Gerhart-Hauptmann-Schule ist als Standort für das Familiengrundschulzentrum
ausgewählt worden, da es in dem Einzugsbereich einen hohen Unterstützungs- und
Förderbedarf gibt. Ein entsprechender Beschluss zur Einrichtung des
Familiengrundschulzentrums ist von der Schulkonferenz gefasst und von der
unteren Schulaufsicht unterstützt worden.
Herr Hecker erläutert,
dass im Einzugsbereich der Gerhart-Hauptmann-Schule ein hoher Migrationsanteil
vorherrsche, diesbezüglich gebe es viele sprachliche Barrieren. Viele Familien
würden von Transferleistungen leben, es bestehe eine hohe Arbeitslosenquote.
Die Wohnsituation sei häufig problematisch, es gebe beengten Wohnraum und auch
im Sozialraum hätten die Kinder wenige Möglichkeiten sich zu entfalten.
Insgesamt seien relativ viele Schülerinnen und Schüler mit schwierigen
wirtschaftlichen Verhältnissen konfrontiert. Herr Hecker ist zugleich auch
Schulsozialarbeiter in der Gerhart-Hauptmann-Schule. Er unterstützt die
Familien auch dabei, Leistungen im Bereich von Bildung und Teilhabe zu
erhalten.
Im Anschluss an die
Präsentation von Herrn Hecker wird das Landesförderprogramm im Ausschuss
diskutiert.
Frau Busch
erläutert, dass auch wenn das Förderprogramm auslaufen würde, sei es durch die
fundierte Konzeptentwicklung möglich, die weiteren Meilensteine in der
Entwicklung der Kinder zu begleiten.
Durch die offenen
Angebote des Familiengrundschulzentrums würden sich niederschwellige Zugänge
für die Familien eröffnen. Insgesamt sei die Einschätzung so, dass
Familiengrundschulzentren zukünftig als Regelwerk eingesetzt würden. Durch die
zunehmende Verknüpfung von Schule, Jugendhilfe und offenem Ganztag sei die
Kooperation der handelnden Akteure immer wichtiger.
Herr Hecker
erläutert, dass sein Fokus auf der Stärkung der Eltern liege. Er versuche durch
die Unterstützung der Eltern gute Bedingungen für die Kinder zu schaffen, indem
die Eltern darin bestärkt würden, ihre Kompetenzen auszubauen.